Gewählte Publikation:
Otto, D.
Literaturübersicht zu den Anästhesieformen in der operativen traumatologischen Versorgung von hüftnahen Frakturen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2021. pp. 56
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bornemann-Cimenti Helmar
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Schittek Gregor Alexander
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Hüftnahe Frakturen sind Verletzungen mit weltweit zunehmender Inzidenz, insbesondere bei fortgeschrittenem Alter. Bei der angewandten Anästhesieform in der operativen traumatologischen Versorgung gibt es verschiedene Optionen. Da es aktuell keinen Goldstandard gibt, hat diese Diplomarbeit das Ziel die aktuell verfügbare Literatur zu diesem Thema zu untersuchen, die Vor- und Nachteile der jeweils angewandten Verfahren zu erfassen und in Relation zu setzen.
Methoden
Für diese Übersichtsarbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Publikationen wurden in die Auswertung eingeschlossen, wenn sie die zuvor definierten Einschlusskriterien erfüllten. Die benötigten Daten der letzten 20 Jahre wurden mittels Titel-, Abstract- und Volltextscreening extrahiert, verglichen, interpretiert und diskutiert.
Ergebnisse
Es wurden 285 Treffer in der Datenbank von PubMed gefunden. Davon konnten 18 für die Arbeit herangezogen werden. Aus diesen ging hervor, dass eine intraoperative Hypotonie bei Spinalanästhesie seltener auftrat als bei Allgemeinanästhesie (20% versus 60%). Auch bei peripherer Leitungsanästhesie trat eine Hypotonie signifikant seltener auf als bei Allgemeinanästhesie (3,2% versus 84%). Außerdem zeigte sich, dass sich das Auftreten eines Delirs bei niedrigerer Sedierungstiefe unter Spinalanästhesie um die Hälfte reduzierte (19% versus 40%). Hinsichtlich einer Reduzierung der Mortalität war kein Verfahren überlegen.
Schlussfolgerung
Unterschiedliche anästhesiologische Verfahren, Sedierungstiefen und Dosierungen können intra- und postoperative Komplikationen beeinflussen. Regionalanästhesiologische Verfahren mit niedriger Dosierung und Sedierungstiefe die besten Ergebnisse. Zusätzlich spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle für intra- und postoperative Komplikationen. Diese stellen somit ein komplexes Geschehen dar und das anästhesiologische Verfahren ist folglich nicht das alleinige Ausschlagkriterium.