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Gewählte Publikation:

Steinlechner, S.
Die Einstellung zu Tötung auf Verlangen und ärztlich assistierter Suizid Ein Vergleich zwischen der österreichischen Bevölkerung mit den Gesundheitsprofessionen Medizin und Pflege
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Kostmann Sarah Madelaine
Betreuer*innen:
Großschädl Franziska
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Legalisierung der Tötung auf Verlangen und des ärztlich assistierten Suizids ist in Österreich erneut Thema öffentlicher Diskussionen. Grund hierfür ist die geplante Legalisierung des ärztlich assistierten Suizids in Österreich mit dem Jahr 2022. Obwohl ein Sterben in Würde und die Vermeidung von Leid berechtigte Anliegen bei Betroffenen darstellen, wird auf die Einstellung und Empfindung anderer Beteiligter wie medizinisches Personal und Pflegepersonal vergessen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Einstellung der Allgemeinbevölkerung mit jener der Gesundheitsprofessionen zu vergleichen. Methode: Eine Umfrage bei der österreichischen Bevölkerung (n = 725) ab einem Alter von 16 Jahren und eine Pilotstudie bei den Gesundheitsprofessionen (Medizin/Pflege) (n=168) ab einem Alter von 18 Jahren im Jahr 2014 wurden verglichen. In der Allgemeinbevölkerung gab es eine Onlinebefragung zum Selbstausfüllen bei den Personen unter 65 Jahren und eine postalische Befragung mittels Fragebogen bei den über 65-jährigen der Allgemeinbevölkerung und den Gesundheitsprofessionen. Es kam ein vergleichbares Messinstrument, welches von einem interdisziplinären Team erstellt, wurde zum Einsatz. Es erfolgte eine deskriptive Datenanalyse mit dem Programm "IBM SPSS" Version 25. Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen wurden anhand dem Chi2 Test berechnet. Ein positives Ethikvotum der Medizinischen Universität Graz liegt vor. Ergebnisse: Es zeigt sich eine positive Einstellung der Allgemeinbevölkerung gegenüber einer Legalisierung der TAV und eine negative Einstellung gegenüber einer Legalisierung des ÄAS. Die Gesundheitsprofessionen lehnen eine TAV ab und zeigen eine positive Einstellung gegenüber einer Legalisierung des ÄAS bei besonders schwer leidenden Einzelfällen. Schlussfolgerung: Diese Arbeit zeigt, dass es signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen gibt und sich die Mehrheiten beider befragter Gruppen nicht mit der zukünftigen gesetzlichen Regelung identifizieren können.

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