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Gewählte Publikation:

Radl, S.
Einfluss von Musik auf das frühe postoperative Empfinden urologischer Patient*innen im Aufwachraum
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 68 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sandner-Kiesling Andreas
Schittek Gregor Alexander
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Patient*innenzufriedenheit und das Wohlbefinden haben einen hohen und immer wichtiger werdenden Stellenwert in der heutigen patient*innenorientierten Medizin und besonders auch in der Anästhesie. Erklärtes Ziel ist es, eine stetige Verbesserung anzustreben. Um herauszufinden, wo noch Verbesserungsbedarf herrscht und wo Verbesserungen möglich sind, ist es notwendig eine Erhebung der aktuellen Lage durchzuführen. Ein bisher unzureichend behandeltes Thema sind zusätzliche Möglichkeiten in der perioperativen anästhesiologischen Versorgung. Neben der klassischen, medikamentösen Analgesie nehmen nichtmedikamentöse Maßnahmen einen wichtigen Teil einer multimodalen Therapie ein – so auch der Einfluss von Musik. Material und Methoden Diese Arbeit ist eine Querschnittsstudie, basierend auf Daten einer übergeordneter Prä-Post-Interventionsstudie, die am Universitätsklinikum Graz durchgeführt wurde. Es wurden Patient*innen nach elektiven chirurgischen Eingriffen mittels validiertem anästhesiologischem Nachbefragungsbogen zu den Symptomen im Aufwachraum und zur perioperativen Zufriedenheit hinsichtlich der Anästhesie befragt. Aus dem Patient*innenpool der Interventionsstudie wurden 139 urologische Patient*innen herausgefiltert, von denen ein Teil Kopfhörer mit personalisierter Musik verwendete und der andere Teil ohne zusätzliche Intervention blieb. Die Fragebögen der urologischen Patient*innen wurden hinsichtlich postoperativer Schmerzen und dem Wohlbefinden analysiert. Ergebnisse Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die anästhesiologische postoperative Versorgung am Universitätsklinikum Graz einen hohen Level vorweisen kann, dennoch zeigte sich, dass das postoperative Wohlbefinden bei urologischen Patient*innen mit 45% zufriedenstellenden Ergebnissen unter den Erwartungen liegt. Ein eindeutiger Benefit einer zusätzlichen Anwendung von personalisierter Musik im Aufwachraum hinsichtlich postoperativer Schmerzen und dem Wohlbefinden, konnte in dieser Arbeit nicht gezeigt werden. Es zeigten sich Unterschiede in der Anwendung der Musik abhängig vom Geschlecht der Studienteilnehmer*innen. So ist bei Männern ein leichter positiver Effekt der Musik zu sehen, bei Frauen hingegen trat ein negativer Effekt auf viele der untersuchten Parameter ein. Conclusio Der hohe Level der postoperativen anästhesiologischen Versorgung am Universitätsklinikum Graz, bietet vor allem im Bereich des Wohlbefindens der urologischen Patient*innen im Aufwachraum noch Potential für Verbesserungen. In der Literatur zeigen sich durchwegs positive Auswirkungen der Anwendung von Musik im perioperativen Setting. Die Einflüsse von Musik auf das postoperative Empfinden sollten noch in weiteren Studien untersucht werden, in der jedoch der Parameter „präoperative Angst“ nicht fehlen sollte.

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