Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Maushagen, L.
Veränderung der zentralen Pulswellengeschwindigkeit während der Peritonealdialyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 76 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ribitsch Werner
Schneditz Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die zentrale Pulswellengeschwindigkeit (PWV) gilt als Goldstandard zur Messung der arteriellen Gefäßsteifigkeit und wird in weiterer Folge zur kardiovaskulären Risikoeinschätzung verwendet. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen der PWV und dem Volumenstatus der Patienten/-innen an der Peritonealdialyse (PD) besteht. Deshalb haben wir in der folgenden Arbeit untersucht, inwieweit der Anstieg des intra-abdominellen Drucks (IAP) nach Füllung der Peritonealhöhle während der PD die PWV in den unterschiedlichen Abschnitten des arteriellen Gefäßsystems beeinflusst. Methodik: Dazu wurden Patienten/-innen der Peritonealdialyse-Ambulanz des LKH Graz während ihres jährlichen Peritonealen Äquilibrationstest (PET) untersucht. Die Patienten/-innen haben sich dabei durchgehend in einer liegenden Position befunden. Die PWV wurde simultan an den Hand- und Fußgelenken der Patienten/-innen mittel AngE Pro 8 System (Sonotechnik, Maria Rain, Österreich) zu Beginn (M0), nach Füllung der Peritonealhöhle (M1) und nach 100 Minuten Liegezeit (M2) gemessen. Die Arteriensegmentlängen wurden zunächst mittels Maßbandes manuell von der Fossa jugularis bis zur Mitte der pneumatischen Manschette an Arm und Bein gemessen. Dies führte jedoch zu paradoxen Ergebnissen, weshalb die Standardauswertung des Geräts verwendet wurde, diese beruht auf Formeln die auf die Körpergröße der Patienten/-innen basieren. Die zentrale Arteriensegmentlänge sowie der Ankle-Brachial-Index (ABI) wurden von dem Gerät berechnet. Der mittlere arterielle Druck (MAP) wurde mit Hilfe des Finometers (Finapres, Arnheim, Niederlande) ermittelt und der abdominelle Perfusionsdruck daraus berechnet. Ergebnisse: Es wurden 20 Patienten/-innen (56,6+/-14,3 Jahre, 77,50+/-21,69 kg, BMI 26,75+/-6,54 kg/m², 15 männlich, 5 weiblich) untersucht. Nach der Anpassung ist die zentrale PWV zu jedem Mess-Set niedriger gewesen als die PWV in der Peripherie. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der PWV und dem Anstieg des IAP während des PET. Der Anstieg nach der Füllung der Peritonealhöhle scheint somit nicht ausreichend genug, um eine Veränderung der PWV herbeizuführen. Allerdings konnte ein signifikanter Zusammenhang der zentralen PWV und dem Alter der Patienten/-innen sowie mit dem Kreatinin-Dialysat-Plasma-Quotienten (D/P) aufgezeigt werden. Die zentrale PWV stieg dabei jeweils mit zunehmendem Alter sowie D/P an. Der IAP hat sich bei Patienten/-innen mit einem BMI >30 kg/m² signifikant höher gezeigt als bei Patienten/-innen mit einem niedrigeren BMI. Jedoch haben Patienten/-innen mit einem niedrigeren BMI einen stärkeren Anstieg des IAP nach Füllung der Peritonealhöhle aufgezeigt als Patienten/-innen mit einem BMI von >30 kg/m². Ein weiterer Punkt ist der signifikante Unterschied zwischen der Messung des MAP mittels des AngE und des Finometers. Welcher sich vermutlich auf die unterschiedliche Messmethodik zurückführen lässt. Dabei verwendet das AngE eine oszillometrische Methode zur Ermittlung des MAP, welche sensitiv auf Veränderungen der oszillometrischen Spindel reagiert. In unserer Studie lässt sich diese Veränderung vermutlich mittels einer möglichen Mönckeberg-Mediasklerose der Patienten/-innen begründen, welche zu einer Überschätzung des MAP führt. Angesichts dieser Ergebnisse liegt die Schlussfolgerung nahe, dass die PWV unabhängig vom Volumenstatus der Patienten/-innen an der PD ist.

© Med Uni GrazImprint