Gewählte Publikation:
Kolb, A.
Therapeutische Interventionen bei Endometriose mit spezieller Berücksichtigung der Pharmakotherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Heinemann Akos
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Luschnig Petra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die Endometriose ist eine gutartige gynäkologische Erkrankung, die etwa 6-8% der weiblichen Bevölkerung im gebärfähigen Alter weltweit betrifft und ist durch das Vorkommen von endometrialem Gewebe außerhalb des Uterus gekennzeichnet. Das Leitsymptom ist die Dysmenorrhoe welches von weiteren Symptomen wie z.B. Unterbauchschmerzen oder Dyspareunie begleitet sein kann.
Die genaue Ursache der Endometriose ist noch unbekannt, hier gibt es verschiedene Theorien, wie etwa die Transplantationstheorie, die Metaplasietheorie oder das TIAR-Konzept. Zur Diagnostik der Erkrankung ist die Laparoskopie mit Probenentnahme zur histologischen Untersuchung momentan der Goldstandard.
Die Leitfrage dieser Diplomarbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen pharmakologischen Behandlungsoptionen, vor allem auch in Hinblick auf neue Therapiemöglichkeiten.
Material und Methoden:
Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Endometriose recherchiert und miteinander verglichen.
Ergebnisse:
Aufgrund des heterogenen Erkrankungsbildes der Endometriose ist eine individuelleTherapieplanung des*der behandelnden Arztes*Ärztin gemeinsam mit der betroffenen Patientin notwendig.
Zumeist ergibt sich daraus eine Kombination aus pharmakologischen und chirurgischen Behandlungsstrategien, wobei Laparoskopie die Methode der Wahl der chirurgischen Intervention darstellt. Die aktuell verfügbaren pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten wirken über eine Unterdrückung der Ovarienfunktion um eine Symptomlinderung zu erreichen. Zugelassen hierfür sind GnRH-Analoga als Mittel der ersten Wahl, Gestagene und Östrogen-Gestagen-Kombinationen. Zusätzliche Alternativen in der bereits etablierten pharmakologischen Therapie sind Aromatasehemmer und Danazol. Ein weiterer Schwerpunkt in der Endometriosebehandlung ist die Analgesie, wobei zurzeit vor allem NSAR eingesetzt werden.
Je nach Therapieziel sollte die bestmögliche Therapie gewählt werden. Vor allem bei unerfülltem Kinderwunsch liegt das Hauptaugenmerk auf neuen Behandlungsansätzen, die keinen Einfluss auf die Konzeption haben. So werden hier u.a. Pentoxifyllin, VEGF-Inhibitoren oder Rosiglitazon eingesetzt. Neben den oben erwähnten Behandlungsmethoden werden zurzeit immer mehr pharmakologische Interventionsmöglichkeiten auf ihren Einsatz und Nutzen bei Endometriosepatientinnen geprüft.
Ziel dieser Arbeit war es eine Zusammenfassung der aktuellen Studien zu den möglichen medikamentösen Therapieoptionen zu erstellen und deren Vor- bzw. Nachteile gegenüber zu stellen.