Selected Publication:
Horak, D.
Digitale Herstellung von Teilprothesen durch additive Herstellungsmethoden
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Lorenzoni Martin
-
Sokolowski Alwin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Studienziel: Zweck dieser Studie war die Analyse 3D-gedruckter Modellgussgerüste in
Bezug auf unterschiedliche Herstellungsmethoden, einerseits mit ausbrennbarem
Kunststoff und andererseits aus Metall auf Cobalt-Chrom-Basis. Damit wurde der Frage
nachgegangen, ob die herkömmliche, konventionelle Herstellung von Modellgussgerüsten
durch moderne 3D-Techniken ersetzt werden kann. Die im Rahmen der Studie
durchgeführte technische Analyse beschäftigte sich daher mit der Genauigkeit und den
Diskrepanzen von Modellgussgerüsten, welche durch zwei unterschiedliche Methoden
hergestellt wurden.
Material und Methoden: Um die Methoden in Bezug auf ihre Passung als Zahnersatz zu
vergleichen, wurden in der vorliegenden Studie die Oberflächenabweichungen von 16 3Dgedruckten Modellgussgerüsten im Vergleich zu einem Referenzmodellgussgerüst
untersucht. Sie wurden auf Basis eines digitalen Referenzmodellgussgerüsts gefertigt,
wobei jeweils acht Modellgerüste von zwei verschiedenen 3D-Druckern konstruiert
wurden. Das dafür verwendete Material war das für jeden Drucker speziell empfohlene:
Für die Herstellung der acht Modellgussgerüste aus Metall diente ein selektives
Laserschmelzverfahren (Lasercusing®, Concept Laser®); die acht Kunststoffgerüste
wurden mit dem dentalspezifischen DLP-Drucker Asiga Freeform PRO2™ (Asiga
Australia®) angefertigt. Die Verarbeitung und die Analyse der gedruckten
Modellgussgerüste erfolgte, nachdem diese mit Aadva Lab Scanner 2™ (GC Corporation
Tokyo, Japan) durch das Programm Aadva Scan 1.1 eingescannt wurden, mit dem
Programm CloudCompare® 2.10.2 (Électricité de France), mit welchem die erstellten
STL-Dateien analysiert und vermessen wurden.
Ergebnisse: Die mittleren Messstrecken zwischen den Metallmodellgussgerüsten und dem
Referenzmodellgussgerüst reichten von -0.14 mm bis 0.22 mm bei einer
Standardabweichung von 0.06 mm bis 0.41 mm; und bei den
Kunststoffmodellgussgerüsten von -0.24 mm bis 0.46 mm bei einer Standardabweichung
von 0.02 mm bis 0.27 mm. Die Standardabweichungen der Metallgerüste untereinander,
durchgeführt mit der digitalen Methode, reichten von 0.06 mm bis 0.41 mm, jene mit der
Schiebelehre von 0.10 mm bis 0.33 mm. Die Modellgussgerüste aus Kunststoff,7
durchgeführt mit der digitalen Methode, hatten untereinander eine Standardabweichung
von 0.02 mm bis 0.27mm, jene mit der Schiebelehre reichten von 0.05 mm bis 0.26 mm.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass eine hohe Kongruenz der Oberflächen zwischen den
3D-gedruckten Modellgussgerüsten und dem Referenzmodell besteht; es aber in
bestimmten Bereichen Abweichungen und Diskrepanzen gibt, welche einen perfekten Sitz
auf einem gipsgefertigten Modell verhindern.
Insgesamt kann daher nach heutigem Stand gesagt werden, dass die additiven
Fertigungstechniken auf einem guten Weg zur Routine sind; verschiedene Bereiche wie die
Herstellung, das Design, die Software sowie das Herstellungsverfahren aber noch
verbessert und adaptiert werden müssen, um die Technologie vollständig in den täglichen
Arbeitsablauf und in den Klinikalltag zu integrieren.