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Ritz, N.
Beurteilung der verschiedenen Methoden zur Messung der endometrialen Rezeptivität in der Fertilitätsmedizin
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 123
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hochstätter Rüdiger
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Kollmann Martina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Anzahl der Personen mit unerfülltem Kinderwunsch steigt kontinuierlich an. Immer mehr sterile Paare entscheiden sich dabei für die Techniken der assistierten Reproduktionsmedizin. Seit der Geburt von Louise Brown, dem ersten Retortenbaby 1978, wurden über acht Millionen weitere Kinder durch Methoden der künstlichen Befruchtung auf die Welt gebracht. Nach über 40 Jahren der Forschung, bleibt die Erfolgsrate mit rund 30% pro Zyklus allerdings gering. Es besteht nur ein kurzes Implantationsfenster, indem das Endometrium für einen Embryonentransfer empfänglich ist, daher ist es von großer Bedeutung Möglichkeiten zu finden, um die Rezeptivität des Endometriums beurteilen und somit die Erfolgschancen für ART-Zyklen verbessern zu können.
Methode: Dazu wurde eine umfangreiche Literaturrecherche über die Online-Datenbanken PubMed und Google Scholar durchgeführt.
Resultate: Es existieren mehrere sonographische Parameter des Endometriums, die im Zusammenhang mit der Implantations- und Schwangerschaftsrate stehen, welche sich in einigen Studien als signifikant erwiesen haben, während andere Studien diese Korrelation nicht bestätigen konnten. Ein Ultraschall des Endometriums könnte zwar als wegweisender Richtwert innerhalb von ART-Zyklen fungieren, sollte aufgrund der kontroversen Datenlage aber nicht als alleiniger Prädiktor eingesetzt werden. Auf molekularer Ebene wurden einige Tests entwickelt, die eine Genexpressionsanalyse des Endometriums zur Auffindung des Implantationsfensters zulassen. Der ERA®-Test, ein Microarray-Chip, könnte vor allem bei Frauen mit rezidivierendem Implantationsversagen von Vorteil sein. Allerdings liegen zu den genetischen Parametern keine eindeutigen Ergebnisse vor. Einen potentiell wichtigen Faktor der endometrialen Rezeptivität stellt die Progesteronkonzentration am Tag der hCG-Verabreichung dar, die in der überwiegenden Zahl der Studien signifikant mit der Schwangerschaftsrate korreliert. Jedoch existiert momentan kein einheitlich festgelegter Grenzwert, der zur Beurteilung des Endometriums herangezogen werden kann.
Conclusio: Die heterogene Studienlage zu den einzelnen Parametern zur Beurteilung der endometrialen Rezeptivität lässt keine evidenzbasierte Empfehlung zu. Dafür bedarf es weiterer Forschungsarbeit.