Selected Publication:
Steinbauer, R.
Herzinsuffizienz und Cheyne-Stokes-Atmung – eine Literaturrecherche am Beispiel einer kardiochirurgischen Intensivpatientin
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 70
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Lindenau Ines
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Vicenzi Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- EINLEITUNG: Die Cheyne-Stokes-Atmung (CSR) ist eine häufige Komorbidität der Herzinsuffizienz und verschlechtert die Prognose dieser. Die klinische Praxis und aktuelle Leitlinien spiegeln den Stellenwert dieser Erkrankungskonstellation allerdings nur unzureichend wider.
METHODEN: In der vorliegenden Arbeit wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Google Scholar sowie in ausgewählten Journals der Fachbereiche Kardiologie und Schlafmedizin durchgeführt. Außerdem wurden aktuelle Leitlinien ebendieser Bereiche analysiert. Gesucht wurde nach aktuellen Erkenntnissen in den Bereichen Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Therapie der Kombination aus Herzinsuffizienz und CSR.
ERGEBNISSE: Der pathophysiologische Zusammenhang von Herzinsuffizienz und CSR lässt sich durch das Konzept des loop gain und eine verminderte CO2-Reserve erklären. Die negativen Effekte der CSR auf die Herzinsuffizienz entstehen im Wesentlichen durch eine erhöhte Aktivierung des sympathischen Nervensystems sowie gehäufte (nächtliche) Hypoxämien.
Einen Therapieansatz mit positivem Einfluss auf Herzinsuffizienz und CSR stellt die leitlinienbasierte Therapie ersterer dar. Überdruckverfahren wie CPAP und die adaptive Servoventilation (ASV) oder eine Sauerstoffgabe können diese Erkrankungskonstellation ebenfalls verbessern. Die transvenöse Stimulation des Nervus phrenicus (TPNS) kann Apnoen entgegenwirken. Anderen Therapien wie der dynamischen Verabreichung von CO2 fehlen zurzeit noch ausreichende Daten. Opiatbedarf ist mit einem schlechteren Outcome assoziiert. Clonidin kann die Krankheitssituation durch die Dämpfung des Sympathikotonus verbessern.
DISKUSSION: Bisher durchgeführte Studien haben einerseits Probleme in der Vergleichbarkeit, andererseits lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse oft nur bedingt auf die Allgemeinheit übertragen. Die einzige Therapieform mit (möglicherweise) positivem Einfluss auf harte Endpunkte ist zurzeit CPAP. Andere Verfahren wie ASV, Sauerstoff, TPNS oder die dynamische Verabreichung von CO2 benötigen weitere Studien, um klarere Aussagen treffen zu können. Die laufenden Studien ADVENT-HF, FACE und LOFT-HF sind daher mit Spannung zu erwarten.