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Selected Publication:

Toferer, S.
Geriatrische Schmerzpatient*innen in der Hausarztpraxis
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 88 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Beubler Eckhard
Lindenau Ines
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Geriatrische Patient*innen leiden häufig an Schmerzen. Erste Anlaufstelle ist der*die Hausarzt*Hausärztin, welche*r sich in der Folge mit einer Reihe an Herausforderungen konfrontiert sieht. Neben den oft chronischen, meist multifaktoriell bedingten Schmerzen sind es besonders die bei älteren Menschen häufig vorkommenden Faktoren der Multimorbidität und der damit einhergehenden Polypharmazie, die eine hohe schmerzmedizinische Kompetenz des*der Primärarztes*Primärärztin voraussetzen. Pharmakokinetische und pharmakodynamische Altersveränderungen erschweren die Therapie zusätzlich. Durch Beachten wichtiger pharmakologischer Aspekte sowie interdisziplinärer Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachrichtungen kann eine adäquate ganzheitliche Betreuung geriatrischer Schmerzpatient*innen dennoch gelingen. Methoden: Zur Erstellung dieser Arbeit wurde eine gezielte Literaturrecherche durchgeführt. Erkenntnisse aus Fachbüchern und Fachzeitschriften wurden dabei ebenso herangezogen wie relevante Ergebnisse aus medizinischen Datenbanken. Ergebnisse: Der*die Hausarzt*Hausärztin muss in der Schmerztherapie geriatrischer Patient*innen einige Unterschiede im Vergleich zu nicht-geriatrischen Personen beachten. Ältere Menschen weisen ein oft deutlich erhöhtes Interaktions- sowie Nebenwirkungsrisiko in der pharmakologischen Therapie mittels Analgetika auf. Hier sind es vor allem die häufig verschriebenen NSAR, die im hohen Alter teils schwerwiegende Komplikationen verursachen können. Opioid-Analgetika dagegen sind aufgrund ihrer guten analgetischen Wirkung, der breiten Palette an Applikationsmöglichkeiten sowie ihres günstigen Interaktions- und Nebenwirkungsprofils für geriatrische Patient*innen meist sehr gut geeignet und sollten von Hausärzt*innen daher bei gegebener Indikation schon frühzeitig verwendet werden. Zusätzlich ist in der Schmerzbehandlung älterer Menschen auch von nicht-medikamentösen Maßnahmen unbedingt Gebrauch zu machen. Diskussion: Der zu geringen Zahl der Hausärzt*innen steht eine zu große Menge an chronischen Schmerzpatient*innen, welche einer zeitintensiven Betreuung bedürfen, gegenüber. Dieser Entwicklung, die aufgrund der steigenden Zahl älterer Personen weiter fortschreitet, sollte zeitnah entgegengesteuert werden. Welche Maßnahmen dafür getroffen werden, darf gespannt beobachtet werden.

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