Gewählte Publikation:
Pichlbauer, D.
Die organisationale Gesundheitskompetenz in den Lebenswelten der Barmherzigen Brüder – Steiermark: Eine quantitative Erhebung mittels «The health literate health care organization 10 item questionnaire» (HLHO-10)
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 92
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Großschädl Franziska
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Eine gesundheitskompetente Organisation erleichtert es Menschen, Informationen und Dienstleistungen zu navigieren, zu verstehen und zu verwenden, um auf ihre Gesundheit zu achten. Für Österreich ist bisher noch keine Forschungsarbeit zur Gesundheitskompetenz in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen bekannt. Ziel dieser Arbeit war es, erstmals Informationen zur organisationalen Gesundheitskompetenz in einer solchen Einrichtung zu erheben und abzubilden. Dabei wurden die zehn Merkmale einer gesundheitskompetenten Organisation von Brach et al. (2012) einbezogen. Ebenso wurde untersucht, ob und wie sich die Einschätzung unterschiedlicher Berufsgruppen sowie ausgewählter soziodemografischer Merkmale unterscheidet. Methode: In den «Lebenswelten der Barmherzigen Brüder – Steiermark» wurden im Rahmen einer Querschnittstudie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufen befragt, in welchem Maße die Einrichtung die Gesundheitskompetenz ihrer Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt und fördert. Dabei wurde eine Online-Befragung mit dem deutschsprachigen Instrument «The health literate health care organization 10 item questionnaire», kurz «HLHO-10» durchgeführt. Deskriptive und inferenzstatistische Analysen erfolgten mit der Software «IBM SPSS». Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 19,6% (n=135). Die Erhebung hat gezeigt, dass die organisationale Gesundheitskompetenz mit einer Gesamtantwort von 5,5 auf einer siebenstufigen Likert-Skala relativ hoch ist und dass bereits in vielen Bereichen der Begleitung und Betreuung die Gesundheitskompetenz der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt und gefördert wird. Besonders auf die Merkmale «Zugang zu Gesundheitsinformationen und Dienstleistungen sowie Navigation», «Kommunikationsstandards» und «Führung» trifft dies zu. Demgegenüber weisen die Merkmale «Kosten» und «Einbeziehung der Zielgruppen» ein Optimierungspotenzial auf. Insgesamt zeigte die Einschätzung hinsichtlich der befragten Berufsgruppen und der soziodemografischen Merkmale nur geringfügige, dabei meist statistisch nicht signifikante Unterschiede. Schlussfolgerung: In den «Lebenswelten Steiermark» werden bereits viele Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz umgesetzt. Allerdings lässt sich aus der Befragung ableiten, dass die Abdeckung bzw. Finanzierung unterschiedlicher Leistungen noch deutlicher an Betroffene kommuniziert werden sollte. Ebenso gilt es, die Zielgruppen in Gesundheitskompetenz-Strategien noch stärker einzubeziehen und zu beteiligen.