Gewählte Publikation:
Ertl, L.
Evaluierung der marginalen Knochenhöheänderung nach Insertion von NobelReplace Tapered Groovy Implantaten in Abhängigkeit von sub-, äqui- oder suprakrestaler Plattformpositionierung- eine retrospektive Untersuchung.
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lorenzoni Martin
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Vogl Susanne
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung
Implantate werden häufig auf Knochenniveau inseriert, jedoch ist die optimale Positionierung der Plattform nicht gänzlich geklärt. Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine retrospektive Multicenterstudie. Ziel der Studie ist es, den Einfluss der Insertionshöhe auf das Bone Remodeling im ersten Jahr nach der Insertion zu ermitteln. Die Nullhypothese besagt, dass die Insertionshöhe keinen Einfluss auf das Bone Remodeling nimmt, die Alternativhypothese, dass die Höhe einen Einfluss auf die marginalen Knochenveränderungen hat.
Methode
In drei Studienzentren wurden per Handsuche die Patientenakten auf ihre Eignung hin überprüft und nur in die Studie miteinbezogen, wenn sie den Einschlusskriterien entsprachen. Um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Bone Remodeling und der Insertionstiefe zu untersuchen, sind retrospektiv bereits vorhandene Röntgenbilder zu Behandlungsbeginn und mindestens zwölf Monate danach evaluiert worden. Diese wurden anonymisiert an unabhängige Radiolog*innen zur Beurteilung des röntgenologischen initialen Knochen-Implantat-Kontaktes (Knochenniveau) übermittelt. Die Daten wurden gepoolt und statistisch ausgewertet. In einem zweiten Schritt wurden die Röntgenbilder von zwei geschulten Zahnärzt*innen unabhängig voneinander makroskopisch in drei Kategorien eingeordnet: Implantatschulter koronal zum Kieferkamm (suprakrestal), Implantatschulter auf Kieferkammniveau (äquikrestal) und Implantatschulter apikal zum Kieferkamm (subkrestal). Bei abweichenden Beurteilungen durch die Zahnärzt*innen wurde so lang diskutiert, bis ein Konsens erzielt wurde.
Ergebnisse
90 Patient*innen mit insgesamt 182 Implantaten erfüllten die Einschlusskriterien mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 22,6 (SD 11,0; 12-53) Monaten. Die mittlere Knochenniveauveränderung betrug -1,08 (SD 1,68) mm. Die Subanalyse in Bezug auf die Insertionstiefe ergab, dass Implantate mit einer suprakrestalen Positionierung einen mittleren Knochenumbau von -0,05 (SD 1,05; n = 15) mm aufwiesen, Implantate mit einer äquikrestalen Positionierung lösten einen mittleren marginalen Knochenumbau von -1,05 (SD 1,75; n = 125) mm aus und bei Implantaten mit einer subkrestalen Insertionstiefe wurde ein marginaler Knochenumbau von -2,51 (SD 1,49; n = 42) mm festgestellt. Die statistische Analyse zeigte einen signifikanten Einfluss der Insertionstiefe auf das Bone Remodeling (p = 0,005; Kruskal-Wallis-Test). Die Post-hoc-Analyse (Mann-Whitney-U-Test) ergab, dass die suprakrestale Implantatinsertion im Vergleich zur äquikrestalen (p = 0,011) und subkrestalen Implantatpositionierung (p = 0,001) zu einem statistisch signifikant geringeren marginalen Knochenumbau führte.
Konklusion
Eine leicht suprakrestale Positionierung von NobelReplace Tapered Groovy Implantaten führte im Vergleich zu einer sub- oder äquikrestalen Insertionstiefe zu einem statistisch signifikant geringeren marginalen Knochenumbau. Allerdings handelt es sich hierbei um eine retrospektive Studie mit Studiengruppen unterschiedlicher Stichprobengröße. Eine Verifizierung der Beobachtungen in einer größeren, prospektiven Studie wird empfohlen.