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Gewählte Publikation:

Zollner, M.
Inkontinenz und konservative Maßnahmen - Konservative Maßnahmen zum Management von Harninkontinenz in Pflegeheimen
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hödl Manuela
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der ungewollte Harn- bzw. Stuhlverlust ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Internationale Prävalenzraten von Inkontinenz in Pflegeheimen liegen zwischen 43 % und 65 %. Österreichweit kann etwa eine Million Menschen den Abgang von Harn oder Stuhl nicht kontrollieren. Das Risiko, mit derartigen Herausforderungen konfrontiert zu sein, steigt mit zunehmendem Alter. Als Ursachen und Risikofaktoren werden Alter, Geschlecht und demenzielle Erkrankungen beschrieben. Die Folgen einer Inkontinenz sind zumeist erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität sowie psychische und soziale Belastungen. Darüber hinaus treten ökonomische Folgen auf, wie z. B. ein Kostenanstieg im Gesundheitswesen. Insbesondere bei älteren Menschen stellt Inkontinenz ein Pflegeproblem dar. Personen mit Inkontinenz jeglicher Art haben vielfach mehrere bestehende gesundheitliche Einschränkungen zu bewältigen. Ziel dieser Arbeit ist es, pflegerische Maßnahmen, welche zum Management von Harninkontinenz bei Personen in Langzeitpflegeeinrichtungen eingesetzt werden zu beschreiben, um daraus Empfehlungen für die pflegerische Praxis ableiten zu können. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Scoping Review durchgeführt. Es wurde eine systematische Literaturrecherche anhand einer zuvor definierten Suchstrategie in den Datenbanken PubMed, Medline (via Ovid), Cochrane Library und CINAHL abgewickelt, außerdem wurde eine Handsuche in den Referenzlisten der inkludierten Studien durchgeführt. Die Studien wurden mithilfe eines Bewertungstools kritisch beurteilt. Ergebnisse: Die systematische Literatursuche und die darauf basierende kritische Beurteilung der Publikationen identifizierte sieben Studien unterschiedlicher Designs. Insgesamt wurden fünf systematische Reviews und zwei randomisiert kontrollierte Studien in die Ergebnisdarstellung einbezogen. Als wirksame Interventionen zum Management von Harninkontinenz im Pflegeheimsetting werden Toilettenprogramme und Blasentrainings, die Aufforderung zum Toilettengang sowie körperliche Trainings und eine kontrollierte Flüssigkeitszufuhr beschrieben. Schlussfolgerung: Dieser Scoping Review zeigt, dass in der internationalen Literatur unterschiedliche konservative Maßnahmen zum Management von Harninkontinenz in Pflegeheimen beschrieben werden. Interventionen zur Aufrechterhaltung der Kontinenz sowie zum Management von Harninkontinenz von Pflegeheimbewohner*innen sollten an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Betroffenen angepasst werden. Es konnten konkrete Empfehlungen für die Pflegepraxis ausgesprochen werden. Für eine mögliche Implementierung der beschriebenen Maßnahmen bedarf es künftig zielgerichtete Prozesse.

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