Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Hoheneder, T.
Rechtsventrikel Strain Analyse im Vergleich mit konventionellen echokardiographischen Parametern bei Patienten/-innen mit chronischer Linksherzinsuffizienz - eine retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 57 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Binder Josepha Stephanie
Verheyen Nicolas Dominik
Altmetrics:

Abstract:
Die Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Das klinische Interesse der kardiologischen Gemeinschaft, Forschung zu den verschiedensten Aspekten dieser Erkrankung zu betreiben, ist daher verständlicherweise hoch. Trotzdem ist die Funktionsfähigkeit und die Pathophysiologie des rechten Herzens häufig nicht berücksichtigt und im Vergleich zum linken Ventrikel stark unterrepräsentiert. Der rechte Ventrikel (RV) wird von verschiedenen Autoren/-Innen auch als die vergessene Kammer bezeichnet. Diverse Möglichkeiten und Techniken stehen zur Verfügung, um das rechte Herz in seiner Funktionsfähigkeit zu quantifizieren (Ultraschall, MRT-Untersuchung, laborchemische Untersuchung). Hier soll diese Arbeit eine Erweiterung bilden, indem sie den Zusammenhang zwischen Schwere einer Herzinsuffizienz und echokardiographischen RV-Funktionsparametern beleuchtet. Die Ultraschall-Loops und Teile der Daten, welche für diese Arbeit verwendet wurden, entstammen der prospektiven Studie „Role of Comorbidities in Chronic Heart Failure (RoC-HF)“ die auf der Abteilung für Kardiologie des LKH Graz aktuell durchgeführt wird. Nach Ausschluss aufgrund diverser Ursachen konnten Strain Messungen des RV bei 101 Patienten/-innen durchgeführt werden. Bezugsparameter hierbei ist der rechtsventrikuläre globale longitudinale Strain (RV-GLS). Weiters wurde der rechte Ventrikel und das rechte Atrium konventionell vermessen, sowie die Funktionsparameter Fractional Area Change (FAC) und tricuspid annular plane systolic excursion (TAPSE) erhoben. Untersucht wurde nun die Korrelation mit dem Laborparameter N-terminales B-Typ natriuretisches Peptid (NT-proBNP). Dieser wird hier als Quantifizierungsmerkmal der Schwere einer Herzinsuffizienz verwendet. In der bivariaten Korrelation zeigte sich ein stark signifikanter Zusammenhang zwischen NT-proBNP und TAPSE (Pearson R-Wert = -0,427, p-Wert < 0,001) als auch RV-GLS (Pearson R-Wert = 0,258, p-Wert = 0,009). In der multivarianten Regressionsanalyse zeigte sich dann allerdings kein signifikanter Zusammenhang zwischen NT-proBNP und RV-GLS (Beta = 0,046, P-Wert = 0,543) mehr. NT-proBNP und TAPSE blieben auch in dieser Regressionsanalyse in verringertem Maße in einer signifikanten Korrelation (Beta = -0,16, P-Wert = 0,046). Als Ergebnis dieser Arbeit zeigt sich, dass der bereits klinisch etablierte und einfacher erhebbare Parameter TAPSE eine stärkere Aussagekraft über den Schweregrad der Herzinsuffizienz zu haben scheint als der Strain Parameter RV-GLS. Dieses Ergebnis muss natürlich unter Berücksichtigung der durchaus relevanten Limitationen dieser Arbeit betrachtet werden.

© Med Uni Graz Impressum