Gewählte Publikation:
Buchacher, L.
Besonderheiten in der Therapie des malignen Melanoms mit BRAF/MEK-Inhibitoren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 70
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Koch Lukas
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Richtig Erika
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund und Zielsetzung:
BRAF/MEK-Inhibitoren stellen als zielgerichtete Therapie neben der Immuntherapie mit anti-PD1- und anti-CTLA4-Antikörpern die zweite Säule der modernen Melanomtherapie dar. Aufgrund spärlicher Literatur bzgl. Therapiedauer wird momentan eine lebenslange Therapie mit BRAF/MEK Inhibitoren empfohlen (Stadium IV bzw. III inoperabel). Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird die Sinnhaftigkeit dieser Empfehlung betrachtet. Weitere Kernfragen, die unter anderem durch diese Diplomarbeit beantwortet werden, sind: Haben PatientInnen mit Dosisreduktion ein schlechteres Outcome? Wirken die Medikamente off-label bei anderen Treibermutationen? Welchen Einfluss haben zusätzliche Mutationen auf das Therapieansprechen?
Material und Methoden:
Die retrospektive Datenanalyse umfasst die Daten all jener PatientInnen, die zwischen Juli 2011 und Mai 2020 eine BRAF/MEK Therapie am LKH-Universitätsklinikum Graz (Abteilung Dermatologie und Venerologie) erhalten haben. Insgesamt wurden die Daten von 116 PatientInnen analysiert.
Ergebnisse:
Grundsätzlich ist es eine sinnvolle Empfehlung, BRAF/MEK Inhibitoren „lebenslang“ zu verabreichen. Es gibt aber auch PatientInnen, die von einem vorzeitigen Absetzen der Therapie profitieren könnten. In dieser Auswertung erlitten 6 der 12 PatientInnen (50%), die die Therapie trotz Ansprechen abgesetzt haben, nach durchschnittlich 7 Monaten eine Progression (SD 8,5 Monate).
Weiters zeigte sich, dass Personen mit dauerhafter Dosisreduktion eine bessere Prognose hatten als unter Standarddosis, Personen mit zusätzlichen Mutationen ein deutlich schlechteres Therapieansprechen hatten und Personen mit anderen Mutationen als BRAF V600E/K meist gar kein bzw. ein nur sehr kurzzeitiges Ansprechen aufwiesen.