Gewählte Publikation:
Soper, M.
Wissen der Bevölkerung über die palliativmedizinische Betreuung in der Steiermark
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Siebenhofer-Kroitzsch Andrea
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Spary-Kainz Ulrike
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Österreichweit existieren mittlerweile einige Einrichtungen, die sich auf die palliativmedizinische Betreuung spezialisiert haben. Auch in der Steiermark sind diese keine Rarität mehr. All diese Einrichtungen wurden in den letzten Jahrzehnten ins Leben gerufen und haben sich in der Zwischenzeit sehr gut etabliert. Da bis dato allerdings keine Daten jener
Betreuungsart aus gesellschaftlicher Sicht vorhanden sind, soll im Rahmen dieses Projekts eine Erhebung zum Bekanntheitsgrad und Wissenstand der Bevölkerung über die palliativmedizinische Betreuung in der Steiermark durchgeführt werden.
Material und Methoden: Zu diesem Zweck wurde ein bereits existenter Fragebogen aus dem Slowenischen ins Deutsche übersetzt und, der Steiermark angemessen, adaptiert. Teilnehmer*innen waren Personen über 18 Jahre mit Wohnsitz in der Steiermark, unabhängig von jeglichen soziodemographischen Merkmalen. 419 Fragebögen wurden deskriptiv analysiert, außerdem wurden Kreuztabellen und Chi-Quadrat-Tests erstellt, um Merkmale wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Herkunft in Relation setzen zu können. Ergebnisse: 70% aller Befragten haben bereits etwas über palliativmedizinische Betreuung gehört, wissen viel darüber oder verfügen über umfangreiches Wissen. Von diesen 70% konnten wiederum 67% die Fragen nach einem der Hauptziele der palliativmedizinischen Betreuung richtig beantworten. Nur 21% denken, die beste Versorgung unheilbar kranker
Menschen sei im Hospiz möglich. Außerdem konnten signifikante Unterschiede in den Merkmalen Geschlecht, Alter und Ausbildung erhoben werden. Beispielsweise wissen Frauen im Allgemeinen mehr über die palliativmedizinische Betreuung beziehungsweise über die Notwendigkeit solcher Einrichtungen. Kaum signifikante Unterschiede ergaben sich bei dem
Merkmal Herkunft (Stadt vs. Land), vor allem in Hinblick auf das primäre Forschungsziel, der Erhebung des Bekanntheitsgrades und Wissenstands der Bevölkerung zur palliativmedizinischen Betreuung.
Conclusio: Im Vergleich zu anderen Ländern, ist das Wissen der steirischen Bevölkerung zum Thema palliativmedizinische Betreuung groß. Auch die Verbesserung der Lebensqualität als ein sehr wichtiges Ziel der palliativen Betreuung wird von der Mehrheit erkannt. Aus den Ergebnissen kann entnommen werden, dass in gewissen Bereichen Wissenslücken bestehen.
Diese müssen in weiteren Untersuchungen objektiviert werden. Während einige Unterschiede in den diversen Kategorien durchaus nachvollziehbar erscheinen, imponieren andere als unerklärlich und könnten als Ansatzpunkt weiterer Forschungsarbeit dienen.