Selected Publication:
Sporer, F.
Eine Analyse der Röntgenkontrollen nach osteosynthetisch versorgten Unterarmfrakturen im Kindesalter – Eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Gasparella Paolo
-
Singer Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Ionisierende Strahlung hat negative Effekte auf den menschlichen Körper, insbesondere auf Kinder und Jugendliche. So kann es beispielsweise zu Schäden der DNA oder zur Bildung von Tumoren kommen. Deshalb gilt es sowohl in der Diagnostik
als auch in der Nachsorge die Dosis an ionisierender Strahlung möglichst gering zu halten. Strenge Indikationen und genaue Nachsorgeprotokolle können helfen einen
guten Kompromiss zwischen tolerabler Strahlenbelastung ohne Einbußen in der Qualität der Behandlung zu erreichen. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der klinischen Konsequenz der radiologischen Nachkontrollen bei Kindern und Jugendlichen nach Unterarmfrakturen, welche mittels elastisch-stabiler intramedullärer Nagelung (ESIN) versorgt wurden. Es wurde erhoben, zu welchen postoperativen Zeitpunkten die radiologischen Kontrollen durchgeführt wurden und welche klinischen Konsequenzen daraus resultierten.
Patient*innen und Methoden
Radiologische Nachkontrollen von 197 Kindern und Jugendlichen, welche an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz im Zeitraum zwischen 2015 bis 2017 mit Unterarmschaftfrakturen operativ mittels ESIN behandelt wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Neben patient*innenbezogenen
Parametern, wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Unfallursache und Frakturart, wurden die Anzahl sowie die postoperativen Zeitpunkte der radiologischen
Nachkontrollen erhoben und die daraus resultierenden klinischen Konsequenzen notiert.
Ergebnisse
52% aller Patient*innen zogen sich eine dislozierte Unterarmschaftfraktur zu. Die restlichen Frakturen verteilen sich auf die Monteggia-Fraktur (9,6%), die Grünholzfraktur (9,1%), die sekundär dislozierte Unterarmschaftfraktur (7%),
Radiushalsfraktur (7%) distale Unterarmfraktur (5,6%) und einigen seltenen Frakturarten. Bei 107 Patient*innen (54,3%) wurden vier radiologische Nachkontrollen durchgeführt.
Bei 40 Personen (20,3%) wurden drei und bei 38 (19,3%) fünf Nachkontrollen gemacht. Seltener wurden zwei (2,5%), sechs (3%) und sieben (0,5%) Nachkontrollen durchgeführt.
Die erste Kontrolle erfolgte im Durchschnitt am 2. Tag (Standardabweichung (SD) ± 2) bei allen Patient*innen, die zweite am 23. Tag (SD ± 26) bei allen Patient*innen, die
dritte am 68. Tag (SD ± 64) bei 97% der Patient*innen. Bei den verbleibenden Patient*innen wurde die vierte Nachkontrolle am 144. Tag (SD ± 81), die fünfte am
203. Tag (SD ± 104), die sechste am 214. Tag (SD ± 72) und die siebte am 351. Tag. Dabei hatte die zweite und vierte Kontrolle jeweils bei einem Patienten eine klinische Konsequenz.
Diskussion
Da die radiologischen Kontrollen in dieser Studie nur sehr selten klinische Konsequenzen nach sich zogen, wird ein neues effizienteres Nachsorgeprotokoll mit im Sinne der Strahlenhygiene optimierter Anzahl an radiologischen Kontrollen entwickelt. Die angedachten Kontrollen könnten auf zwei reduziert werden und eventuell nach einem Monat und nach fünf Monaten durchgeführt werden.