Gewählte Publikation:
Adiprasito, J.
Einfluss von TRIM58 auf die Enukleation roter Blutzellen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Dorn Isabel
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Schlenke Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die ex vivo Kultivierung von Erythrozyten rückt immer mehr in den Fokus der Forschung, da hierdurch unter anderem erhofft wird, speziell Patient*innen mit seltenen Blutgruppen oder komplexen Alloimmunisierungen notwendige Erythrozytenkonzentrate bereitstellen zu können. Dabei wird vermehrt mit Ansätzen aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSZ) gearbeitet, da diese den Vorteil einer unlimitierten Quelle im Vergleich zu ex vivo Ansätzen aus adulten hämatopoetischen Stammzellen (HSZ) bieten. Der wissenschaftliche Fortschritt der letzten Jahre in Bezug auf die ex vivo Erythropoese aus iPSZ ist vielversprechend, allerdings besteht weiterhin im Vergleich zu Modellen aus adulten HSZ eine verminderte Enukleation. TRIM58 ist ein Protein, dessen Expression in ersten Microarray Untersuchungen in Erythroblasten aus iPSZ im Vergleich mit Erythroblasten aus HSZ vermindert ist. 2014 wurde im Rahmen einer einzelnen Forschungsarbeit die Hypothese aufgestellt, dass TRIM58 die Enukleation muriner Erythroblasten hin zu Retikulozyten über die Degradation von Dynein maßgeblich beeinflusst. In einem humanen Modell wurde dieser Zusammenhang bisher nicht untersucht. Ziel dieser Diplomarbeit ist es die Bedeutung von TRIM58 für die Enukleation humaner Erythrozyten zu erforschen. Es kann auf Basis von aktuellen ex vivo Erythropoese Modellen aus iPSZ und adulten HSZ gezeigt werden, dass die Expressionskinetik von TRIM58 und dessen möglichem Effektorprotein Dynein, auf Proteinebene keine abweichende Dynamik zwischen beiden Systemen aufweist. Zudem wird im Rahmen der Diplomarbeit ein TRIM58-Knock-Out (KO) mittels CRISPR/Cas9 in humanen Erythroblasten vorbereitet. Mit Hilfe dieser Vorarbeiten soll, in Folgeprojekten die Auswirkungen eines TRIM58-KO auf die Entwicklung und im Speziellen auf die Enukleation von Erythrozyten zu untersucht werden.
Weiter wird die Funktion der Autophagie in der Erythropoese betrachtet. Dazu wird die Expression des Proteins LC3, ein zentrales Protein der Autophagie, auf Protein-Ebene untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine verstärkte Expression von LC3 in iPSZ verglichen zu der Expression in HSZ, was auf eine mögliche Rolle der Autophagie bei der Generierung von iPSZ hindeutet. Allerdings ist dieser Unterschied im Verlauf der Erythropoese nicht mehr nachweisbar, was einen direkten Einfluss auf die Enukleation unwahrscheinlich macht.