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Scherzer, A.
Evaluierung der Vorbereitungsuntersuchungen der NierentransplantkandidatInnen mit terminaler Niereninsuffizienz: eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 53
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Deak Andras Tamas
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Zitta Sabine
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: PatientInnenen mit terminaler Niereninsuffizienz werden vor der Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation (NTX) einer umfassenden Durchuntersuchung unterzogen. Diese Evaluierung umfasst eine Reihe von immunologischen, chirurgischen, kardiologischen, radiologischen und onkologischen Untersuchungen. Anhand dieser Evaluierung wird die Entscheidung nach Nutzen-/Risikoabwägung durch TransplantexpertInnen (NephrologInnen, TransplantchirurgInnen) getroffen, ob der/die Betroffene bereits für eine NTX geeignet ist oder ob noch weiterführende Untersuchungen für eine NTX-Tauglichkeit erforderlich sind. In manchen Fällen werden jedoch die Transplantationskriterien aufgrund verschiedener Komorbiditäten nicht erfüllt oder die Evaluierung wird auf Wunsch der PatientInnen abgebrochen.
Das Ziel dieser Studie war die statistische Auswertung der für die NTX nicht geeigneten KandidatInnen am Transplantzentrum Graz (TCG), sowie die Erhebung der Gründe für die „Nicht-NTX-Tauglichkeit“.
Methoden: In dieser retrospektiven monozentrischen Studie wurde das Patientenkollektiv untersucht, welches zwischen 1995 und 2017 am TCG als untauglich für eine NTX evaluiert wurde. Folgende Parameter wurden zur deskriptiven Analyse herangezogen: Alter, Geschlecht, Beginn der Nierenersatztherapie, Art der Nierenersatztherapie, BMI, frühere NTX und Anzahl der früheren NTX, Komorbiditäten, Renale Grunderkrankung, Grund der Nicht-Tauglichkeit für NTX
Ergebnisse: 203 PatientInnen wurden in diese Studien eingeschlossen. Das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren, der jüngste Patient war 19 und der älteste 76. Zwei Drittel aller untersuchten PatientInnen waren männlich und 90% erhielten eine Hämodialyse als Nierenersatztherapie. In 20% der Fälle hatten die PatientInnen bereits eine oder mehrere NTX erhalten. Die häufigsten renalen Grundkrankheiten stellten mit insgesamt fast 50% die diabetische Nephropathie und die vaskuläre Nephropathie bei Hypertonie dar. Der häufigste Grund für die Nichterhaltung einer NTX stellte der patientenbezogene Grund dar, sprich es wurde entweder dezidiert aus persönlichen Gründen keine NTX gewünscht oder der/die PatientIn erschien nicht mehr zu den geplanten Untersuchungsterminen.
Diskussion:
In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass nicht-taugliche KandidatInnen im Vergleich zu tauglichen älter und häufiger männlich waren und öfter an kardiovaskulären Erkrankungen,
Diabetes mellitus und Adipositas litten. Des Weiteren ergab sich die diabetische und die vaskuläre Nephropathie deutlich häufiger als primäre Nephropathie als in den tauglichen Kohorten, was sich auch mit den Ergebnissen anderer Studien deckt.