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Taphorn, D.
Patellaluxation – Vergleich der Reluxationsrate nach operativer und konservativer Kniestabilisierungsbehandlung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hauer Georg
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Sadoghi Patrick
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Patellaluxation ist ein häufiges Krankheitsbild, besonders bei jungen, sportlich aktiven Menschen. Trotz neuester Erkenntnisse und etablierter Scores ist es in einigen Fällen, speziell nach Erstluxation mit Schwierigkeiten verbunden, eine evidenzbasierte Empfehlung zur Herstellung einer stabilen Gelenkssituation zur Vermeidung von Spätfolgen abzugeben. Daher war es das Ziel dieser klinischen Studie das Outcome und die Effizienz der operativen Behandlungsmethoden speziell der MPFL Plastik und medialen Raffung im Vergleich zur konservativen Therapie zu bewerten.
Methodik: Nach einer Datensuche im openMEDOCS konnten 65 Patienten/-innen rekrutiert werden, die zwischen 2008 und 2018 mit dem klinischen Bild einer Kniegelenksluxation in der Ambulanz der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie des LKH Graz vorstellig wurden. Es wurden sowohl Patienten/-innen nach einer konservativen Therapie (n= 32) als auch operativen Therapie (MPFL Plastik n=20 / Mediale Raffung n=13) kontaktiert. Insgesamt waren 39 weiblich (60%) und 26 männlich (40%). Die Daten wurden mit Hilfe eines einheitlichen Fragebogens und anhand bewährter klinischer Scores (Kujala/Tegner) evaluiert.
Ergebnisse: Die erhobenen Resultate dieser Studie konnten mit einer Reluxationsrate von 34,4% nach konservativer und 26,9% nach operativer Therapie weder für das generelle Auftreten einer Rezidivluxation (p=0,244) noch für die Anzahl der erneuten Luxationen einen statistisch signifikanten Unterschied belegen (p=0,09). Die Zeit nach der konservativen Therapie bzw. nach Vorstellung in der chirurgischen Ambulanz lag im Mittel bei 5,71 ± 3,02 Jahren und bei der chirurgischen Gruppe ähnlich lange mit 5,84 ± 3,21 Jahren.
Diskussion: Verglichen mit Studienergebnissen der aktuellen Literatur zeigt sich die Reluxationsrate der operativen Gruppe auffällig hoch, während die Rate der konservativ therapierten Patienten anderen Studienergebnissen ähnelt. Die Ursache hierfür sehen wir vor allem darin, dass bei der Rekrutierung keine prädisponierenden Faktoren einbezogen wurden und so keine Informationen über die Verteilung dieser Risikofaktoren in den Gruppen vorliegen.