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Gewählte Publikation:

Klee, A.
Vulvaschmerz - ist Lasertherapie eine Therapieoption?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 46 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gold ehem Ulrich Daniela
Trutnovsky Gerda
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung – Schmerzen im Bereich der Vulva durch genitale Dermatosen (zum Beispiel Lichen sclerosus, Lichen planus), Atrophie oder durch idiopathische Vulvodynie können die Lebensqualität und Sexualität von betroffenen Frauen stark beeinträchtigen. Durch lokale Therapien entsprechend der Grunderkrankung wie zum Beispiel Cortison, Östrogen oder fetthaltige Pflegesalben, können die Symptome teilweise verbessert werden. Als neue ergänzende Therapieoption werden seit einigen Jahren mikroablative Lasersysteme eingesetzt. Durch die ambulanten Therapieverfahren mit dem Erbium: Yag Laser soll es zu einer Anregung der Kollagensynthese und Angiogenese und so zu einer Verbesserung der Symptome kommen. Diese Studie ist eine der ersten Studien, die untersucht, ob die Lasertherapie bei Frauen mit Vulvodynie eine alternative Therapieoption zu den herkömmlichen Therapien darstellt. Material und Methoden – Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden die klinischen Daten aller Frauen, die in den letzten 2 Jahren mindestens eine Lasertherapie zur Behandlung der Vulvodynie erhalten haben, retrospektiv ausgewertet. Als Kontrollgruppe wurden die klinischen Daten von Frauen mit Vulvodynie, die eine interdisziplinäre Therapie ohne Lasertherapie erhalten haben, erhoben. Der Hauptoutcome – Parameter war der Fragebogen zum globalen Eindruck der Verbesserung der Patientinnen (PGI-I), um einen Vergleich der Symptomverbesserung nach erhaltenen Therapien zwischen Lasergruppe und Kontrollgruppe zu erhalten. Sekundäre Parameter waren die subjektive Verbesserung der Vulvodynie bedingten Beschwerden auf einer visuellen Analogskala (VAS), Informationen zum interdisziplinären Therapiekonzept und zur durchgeführten Anwendung und Nebenwirkungen in Bezug zur Lasertherapie und schließlich zur Therapiezufriedenheit mit dem validierten Fragebogen ZUF-8 welcher im Rahmen eines Telefoninterviews erhoben wurde. Alle erhobenen Daten wurden indirekt patientinnenbezogen ausgewertet. Ergebnisse – Es wurde 35 Patientinnen im oben genannten Zeitraum aufgrund Ihrer Vulvodynie mit einer Lasertherapie behandelt. 32 Patientinnen erhielten eine interdisziplinäre Therapie, wie etwa Pflegesalben, Hormone, Cortison oder Botulinumtoxin, Physiotherapie, psychologische Behandlung und stellten die Kontrollgruppe dar. Auch die Laserpatientinnen hatten zusätzlich Zugang zu diesen interdisziplinären Therapien. Beim PGI-I Fragebogen gaben 79,7% der Patientinnen der Lasergruppe nach den Lasertherapien an, dass es ihnen mit Ihren Beschwerden „sehr viel besser“, „viel besser“, oder „ein wenig besser“ geht. Ähnlich waren die Ergebnisse bei 81,2% der Patientinnen der Kontrollgruppe, nämlich dass die Symptome „sehr viel besser“, „viel besser“ oder „ein wenig besser“ aufgrund der individuellen Therapie geworden sind. Diskussion – Bei der Langzeitbeobachtung unterscheidet sich vermutlich die subjektive Verbesserung der Symptomatik nicht signifikant von der Lasergruppe zur Kontrollgruppe. Derzeit liegen nicht genügend Daten vor, um eine Laserbehandlung als einzelne Behandlungsmethode für Vulvodynie zu empfehlen. Eine Randomisierte placebokontrollierte Studien mit ausreichendem Follow-up wurde daher auf Basis dieser vorläufigen Daten an der Medizinischen Universität Graz gestartet.

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