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Gewählte Publikation:

Posch, L.
Retrospektive Analyse von Nierenbiopsien aus den Jahren 2007-2018 bei vorbestehendem Typ 2 Diabetes mellitus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kirsch Alexander
Rosenkranz Alexander
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) ist eine weit verbreitete Erkrankung mit global steigender Prävalenz und Inzidenz, die zu mikrovaskulären und makrovaskulären Komplikationen führt. Eine dieser mikrovaskulären Komplikationen ist die diabetische Nephropathie. Diese manifestiert sich durch eine Abnahme der Nierenfunktion bis hin zur Dialysepflichtigkeit. Dabei muss bei gleichzeitigem Vorliegen eines T2DM und einer chronischen Nierenfunktionsstörung, nicht zwangsläufig eine diabetische Nephropathie verantwortlich sein. Obwohl klinische Merkmale und Laborparameter richtungsweisend für die Diagnostik wirken können, ist eine sichere Diagnosestellung der zu Grunde liegenden Erkrankung nur mittels Nierenbiopsie möglich. Methoden Es wurden Daten von allen Personen, die zwischen Dezember 2007 und Jänner 2018 am Universitätsklinikum Graz einer Nierenbiopsie unterzogen wurden, erhoben und auf Einschlusskriterien überprüft. So konnten 50 Personen in die Studie aufgenommen werden. Ergebnisse Für die Datenanalyse wurden die aufgenommenen Personen einer der drei Gruppen zugeordnet (diabetische Nephropathie n = 10, nicht diabetische Nephropathie n = 34 und gemischte Nephropathie n = 6) und die Daten miteinander verglichen. Die Albumin/Creatinin-ratio (ACR) lag bei Personen mit einer diabetischen Nephropathie bei 5107 (3506 – 10939) mg/g, bei Personen mit einer nicht diabetischen Nephropathie bei 2167 (2030 – 6285) mg/g und bei Personen mit einer gemischten Nephropathie bei 4835 (1926 – 6970) mg/g. So zeigte sich eine signifikant höhere ACR bei Vorliegen einer diabetischen Komponente im Vergleich zu einer nicht diabetischen Nephropathie. Weiters wurden Serumkreatinin, Serumalbumin, HbA1c und estimated glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) erhoben. Hier zeigten sich zwar Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, jedoch waren diese nicht signifikant. Schlussfolgerung Es ist ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer hohen ACR und dem Vorhandensein einer diabetischen Komponente der Nierenerkrankung zu erkennen. Jedoch wurde zwischen allen Gruppen kein signifikanter Unterschied von Serumkreatinin, Serumalbumin, HbA1c und eGFR festgestellt. Dadurch zeigt sich, dass bei chronischer Nierenfunktionsstörung und gleichzeitig vorliegendem T2DM eine hohe ACR auf eine diabetische Nephropathie oder gemischte Nephropathie hindeuten kann. Es zeigt sich jedoch auch, dass klinische und laborchemische Parameter für die genaue Diagnose der zugrundeliegenden Nierenerkrankung bei Personen mit T2DM nicht ausreichen.

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