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Selected Publication:

Eyb, S.
Die Pathophysiologie der Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 65 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Rugani Petra
Altmetrics:

Abstract:
Wie der Name bereits impliziert, ist MRONJ eine Erkrankung des Knochengewebes im Zusammenhang mit Medikamenten, und tritt ausschließlich in den Kieferknochen auf. Medikamente, die mit dem Auftreten von MRONJ in Verbindung gebracht werden, sind vor allem Antiresorptiva, nämlich Bisphosphonate und Non-Bisphosphonate (z.B. Denosumab), sowie Medikamente die die Angiogenese hemmen. Diese Arbeit beleuchtet durch Recherche aus Literatur die verschiedenen Hypothesen zur Entstehung von Osteonekrosen der Kieferknochen. Alle Arten der bereits erwähnten Medikamente greifen in verschiedene Vorgänge im Knochengewebe ein. Bisphosphonate bewirken das apoptotische Zugrundegehen der Osteoklasten, Denosumab hingegen unterbindet die interzellulären Kommunikationswege (RANKL-RANK-Interaktion). Bei Anwendung von antiangiogener Therapie wird, wie der Name bereits vorweggreift, die Neubildung von Kapillaren im Gewebe verhindert. Die genaue Pathophysiologie der MRONJ konnte bislang noch nicht vollends geklärt werden, obwohl die erste Beschreibung der Symptomatik im Zusammenhang mit antiresorptiver Therapie nun fast zwanzig Jahre zurückliegt. Hypothesen zur Entstehung der Erkrankung sind breit gefächert und reichen von Hemmung des bone remodelings bis hin zur Weichgewebstoxizität der Bisphosphonate. In der Studie „Systemische und lokale Veränderungen bei Osteonekrose des Kieferknochens“ wird untersucht in welchem Zusammenhang die veränderte Genexpression unter oraler BP-Therapie und dem Auftreten von Osteonekrose stehen. Nekrotischer Knochen wird den Proband*innen im Rahmen von oralchirurgischen Standardeingriffen wie z.B. operativen Zahnentfernungen, Wurzelspitzenresektionen etc. entnommen und histologisch untersucht, um Patient*innen mit erhöhtem Risiko für MRONJ frühzeitig zu erkennen, um präventive Maßnahmen setzen zu können.

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