Gewählte Publikation:
Greul, K.
Die aktuelle Versorgungssituation kardiovaskulärer Komorbiditäten bei Patient*innen mit psychischen Erkrankungen in der Steiermark
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 59
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lenger Melanie
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung
Es gibt einen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und dem Auftreten von kardiovaskulären Begleiterkrankungen. Für Patient*innen mit psychischen Erkrankungen besteht die Gefahr eines schlechteren Zugangs zur medizinischen Versorgung. Folglich wird analysiert, ob Patient*innen durch ihre Hausärzt*innen in der Steiermark mit psychischen Erkrankungen – mit und ohne kardiovaskulären Erkrankungen – mit Unterschieden hinsichtlich der Stigmatisierung und Patient*innenzufriedenheit konfrontiert sind.
Methodik
Neben einer deskriptiven Statistik des Patient*innenkollektivs hinsichtlich Geschlecht, Alter und psychiatrischen Diagnosen erfolgte eine zweifaktorielle Varianzanalyse und eine Zusammenhangsanalyse mittels Korrelation für die Stigmatisierung und Patient*innenzufriedenheit.
Resultate
Patient*innen bewerten die Stigmatisierung und die Zufriedenheit mit ihrer hausärztlichen Betreuung in sehr ähnlichen Ausmaß, unabhängig vom Vorkommen einer psychischen oder kardiovaskulären Erkrankung. Bei Patient*innen mit einer psychischen aber ohne eine Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht ein negativer Zusammenhang zwischen Stigmatisierung und Zufriedenheit.
Schlussfolgerung
Patient*innen mit psychischen Erkrankungen sollten insgesamt wachsam hinsichtlich ihres kardiovaskulären Risikos betreut werden und die gleiche Aufmerksamkeit, wie Patient*innen mit somatischen Erkrankungen erhalten. Patient*innen, die an einer psychischen Erkrankung und an keiner kardiovaskulären Erkrankung leiden, sollten durch ihre psychische Erkrankung nicht weniger somatische Versorgung erfahren müssen. Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass sich Patient*innen mit einer bereits diagnostizierten kardiovaskulärer Erkrankung nicht wegen ihrer psychischen Erkrankung stigmatisiert fühlen.