Gewählte Publikation:
Haberl, JS.
Gastrointestinale Symptomlinderung durch eine FODMAP - reduzierte Ernährung bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (ULG) ] Medizinische Universitaet Graz; 2017. pp.126.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Traub Julia
- Betreuer*innen:
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Hammer Heinz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Ernährungstherapeutischen Interventionen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wird derzeit noch sehr wenig Beachtung geschenkt, obgleich diese als primärer beeinflussbarer Verhaltensfaktor in der Therapie gesehen werden können. Im österreichischen Raum gilt derzeit die Leichte Vollkost als möglicher ernährungstherapeutischer Ansatz bei erwachsenen Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Die FODMAP-Diät verzeichnete in den letzten Jahren große Erfolge im Bereich gastrointestinaler Symptomreduktion bei Reizdarmpatienten und scheint auch im Behandlungsfeld der CED an Bedeutung zu gewinnen. Einheitliche, wissenschaftlich fundierte ernährungstherapeutische Empfehlungen für CED-Patienten wurden bisher jedoch noch nicht veröffentlicht.
Methode: Anhand einer Literaturrecherche wurde die aktuelle Datenlage beschrieben. Im Zuge einer Pilotstudie mit 6 Teilnehmern im Zeitraum von September 2015 bis November 2016 wurde der Wirkungsgrad, gemessen an dem Ausmaß der Symptomlinderung, unter einer FODMAP-armen Diät, dem einer Leichten Vollkost gegenüber gestellt. Die Pilotstudie wurde basierend auf einem offenen cross-over Design aufgebaut und am LKH-Univ. Klinikum Graz durchgeführt. Der validierte IBS-SSS Fragebogen sowie ein erstellter Ernährungsfragebogen, wurden als Messinstrumente herangezogen.
Ergebnis: Sowohl die Leichte Vollkost, als auch die FODMAP-arme Diät konnten eine Symptomreduktion verzeichnen. Bei der Symptomatik Bauchschmerz und Bauchblähungen, sowie in Bezug auf den gesamten IBS-SSS Score, konnte unter der FODMAP-armen Diät im Vergleich zu der Leichten Vollkost, eine statistisch signifikante Symptomreduktion erzielt werden.
Conclusio: Trotz kleiner Fallzahl weißt die Studie darauf hin, dass ernährungstherapeutische Interventionen bei CED-Patienten eine Symptomreduktion bewirken. Weiters kann festgehalten werden, dass unter einer FODMAP-armen Diät eine statistisch signifikant bessere Wirkung im Vergleich zu einer Leichten Vollkost verzeichnet wurde. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass die Reihenfolge der Diät als ''order effect''diese Ergebnisse beeinflusst haben. Randomisierte kontrollierte Studien sind notwendig, um eindeutige Empfehlungen zur Ernährungstherapie geben zu können.