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Gewählte Publikation:

Benedikt, T.
Pharmakotherapie des Morbus Parkinson
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 87 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Beubler Eckhard
Lippe Irmgard Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung mit Verlust dopaminerger Neuronen und Ablagerung von Lewy-Körpern in der Substantia nigra. Klinisch präsentiert sich die Erkrankung mit motorischen und nichtmotorischen Symptomen. Zu den motorischen Kardinalsymptomen gehören Bradykinese, Tremor, Rigor und posturale Instabilität. Nichtmotorische Symptome sind u.a. Depressionen, Psychosen, Schlafstörungen und Schmerzen sowie kognitive und autonome Dysfunktion. Die beiden Hauptmedikamente zur Behandlung der motorischen Symptome sind Levodopa und Dopamin-Agonisten. Beide haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Mit welcher Medikation initial therapiert wird hängt von den Merkmalen der Patientinnen und Patienten, dem Alter und dem Schweregrad der Symptome ab. Weitere Pharmaka, die entweder bei initial milden Symptomen oder als Add-on verwendet werden können, sind COMT- und MAO-B- Inhibitoren sowie Amantadin und Anticholinergika. Das Management der nichtmotorischen Symptome und Komplikationen besteht aus Dosisanpassungen, Intervallverkürzungen und den jeweils passenden Wirkstoffen bzw. deren Kombinationen. Auch kontinuierliche Applikationssysteme stehen dabei zur Verfügung. Durch Injektionen mit Botulinumtoxin können sowohl motorische als auch nichtmotorische Symptome kontrolliert werden. Nichtmedikamentöse Behandlungen, wie z.B. die tiefe Hirnstimulation und chirurgische Verfahren, können bei Patientinnen und Patienten in fortgeschrittenen Stadien mit motorischen Komplikationen angewandt werden. Körperliche Aktivität kann sich präventiv auswirken und passende Bewegungstherapien können Symptome verbessern. Gentherapien und Stammzelltransplantationen sind neue Behandlungsmöglichkeiten, die in Studien gute Resultate erzielt haben, aber noch nicht großflächig eingesetzt werden. Auch neue Pharmaka, wie z.B. Adenosinrezeptor-A2-Antagonisten, Modulatoren der metabotropen Glutamatrezeptoren und Kalzium-Kanal-Blocker, sind in der Lage Symptome zu verbessern, benötigen aber noch weitere Studien bzw. Testungen.

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