Gewählte Publikation:
Pieber, R.
Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit nach Nierentransplantation in Korrelation zur Nierenfunktion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 52
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Wagner-Skacel Jolana
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Zitta Sabine
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Nierentransplantation ist die Therapie der Wahl bei terminaler Niereninsuffizienz. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmedizin der Medizinischen Universität Wien und im Rahmen der „Pilotstudie zur Erhebung der Leistungsfähigkeit und Arbeitstätigkeit bei PatientInnen nach Nierentransplantation“ wurden unter anderem die Daten für diese Arbeit erhoben. Ziel war es, die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit von Nierentransplantierten zu erheben und festzustellen, ob diese in Zusammenhang mit der Nierenfunktion stehen.
Methoden
Im Sinne einer Querschnittsstudie wurden zwischen November 2018 und Februar 2019 33 nierentransplantierte Patientinnen und Patienten der Medizinischen Universität Graz in der Ambulanz der Nephrologie befragt. Es wurde eine standardisierte Anamnese durchgeführt und der WHOQOL-BREF, der WAI, und der BSI-18 erhoben. Des Weiteren wurde die eGFR aus dem aktuellen Laborbefund entnommen. Die Daten wurden anschließend mit SPSS deskriptiv, auf Korrelationen zwischen der eGFR und den anderen Parametern, und auf Unterschiede in der eGFR zwischen Gruppen statistisch getestet.
Resultate
Von den 33 Befragten wurden im Durchschnitt in der Kategorie „Global“ des WHOQOL-BREF 16,1 von 20 Punkte erreicht. Nach dem BSI-18 war ein Drittel der Nierentransplantierten psychisch auffällig belastet und darunter waren anteilsmäßig mehr Männer als Frauen. 60,6% der Befragten waren zum Zeitpunkt der Durchführung erwerbstätig. Im Mittel wurde von ihnen ein WAI von 38,9 erreicht. In der gesamten Stichprobe lag der WAS durchschnittlich bei 6,6 Punkten.
Es zeigten sich signifikante Korrelationen der eGFR mit der Kategorie Somatisierung aus dem BSI-18. Die Korrelationen zum GSI und Teilen des WHOQOL-BREF verfehlten das Signifikanzniveau von 0,05 knapp. In der männlichen Subpopulation zeigten sich signifikante Assoziationen höherer eGFR mit besseren Scores in allen Parametern des WHOQOL-BREF, dem GSI und Unterkategorien des BSI-18.
Diskussion
Nierentransplantierte sind nach dem BSI-18 in den Kategorien Somatisierung, Depressivität, aber auch dem GSI zu einem großen Teil psychisch belastet und zeigen eine mäßige Arbeitsfähigkeit nach dem WAI. In diesen Punkten könnten, nach weiteren Forschungen, Nachsorgeprogramme den Zustand der Patienten verbessern. Besonders zu beachten ist in diesen Studien der Unterschied zwischen Männern und Frauen, deren Ergebnisse sich teils stark unterschieden.