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Gewählte Publikation:

Nagavci, L.
Intrathorakale Metastasen bei metastasiertem Melanom: Häufigkeit, zeitliches Auftreten im Krankheitsverlauf und Besonderheiten hinsichtlich des Primärtumors sowie der palliativen Therapie
Studium für die Gleichwertigkeit; Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 122 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Keeling Ingeborg
Richtig Erika
Smolle-Juettner Freyja-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Melanom ist der maligne Tumor der Pigmentzellen; es ist eine der an den häufigsten tödlich verlaufenden Hautkrankheiten, bei der weißen Bevölkerung weltweit in steilem Anstieg. Der drastische Anstieg wird auf die geänderten Lebens- bzw. Freizeitgewohnheiten zurückgeführt. Das Melanom stellt in mittleren Breiten etwa 3% aller Krebsfälle und 1-2% der Todesfälle an Krebs; es ist einer der häufigsten malignen Tumoren junger Erwachsener. Die Prognose des Melanoms hat sich drastisch verbessert; die 5 Jahre Überlebensrate (für alle Stadien zusammen) lag vor 50 Jahren noch unter 20%, heute beträgt sie ca. 85 % in Europa. Dies ist vorwiegend der verbesserten Früherkennung des Melanoms zuzuschreiben. Bei Tumordicken von < 2,0 mm findet in etwa 50% eine Metastasierung meist innerhalb von 5 Jahren statt, bei einer Tumordicke von > 4,0 mm bereits innerhalb eines Jahres. Die neuen Therapieformen der letzten Jahrzente haben die Prognose weniger verbessert als die Erfassung der Melanome in früheren, prognostisch günstigeren Stadien. Allerdings gab es in den letzten Jahren mit den zielgerichteten und den Immunotherapien bemerkenswerte Durchbruche, die sich mit Sicherheit in Zukunft auf die Prognose auch des metastasierten Melanoms auswirken werden. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate im Tumorstadium (ohne Berücksichtigung der Tumordicke) beträgt heute ca. 85%, bei regionaler Metastasierung etwa 50%, bei Fernmetastasierung ca. 10%. Die entschprechenden 10-Jahres-Überlebensraten liegen bei 70%, 30%, bzw. < 10%. (1) Material und Methoden: Diese retrospektive Studie basiert auf der Auswertung von Daten eines PatientInnenkollektivs von 73 PatientInnen. Die Studie wurde anhand von Daten des Universitätsklinikum Graz aus dem Zeitraum 2003 bis 2018 durchgeführt. Es wurden Daten von über 1000 PatientInnen mit malignem Melanom, die zwischen 2003 und 2018 an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz behandelt wurden, ausgewertet. Von 73 PatientInnen wurden Lokalisation und Ausmaß der intrathorakalen Metastasierung (der Lunge, des Herzens, der Pleura und der Thoraxwand) anhand radiologischer Befunde analysiert. Relevante weitere klinische Untersuchungsergebnisse wurden ebenfalls einbezogen. Ergebnisse: Im Zeitraum 2003 bis 2018 wurden an der Universitätsklinik Graz (chirurgische Abteilung) insgesamt 73 PatientInnen mit intrathorakalen Metastasen eines malignen Melanoms therapiert. Das Durchschnittsalter der PatientInnen betrug 57,71 Jahre, wobei 42 (57,53%) der PatientInnen männlich und 31 (42,47%) weiblich waren. Im Verlauf der Therapie verstarben 51 (69,86%) der PatientInnen, davon 29 (56,86%) Männer und 22 (43,14%) Frauen, 22 PatientInnen (30,14%) lebten zu Studienende, davon 13 (59,09%) Männer und 9 (40,91%) Frauen. Diskussion: Die Metastasierung in intrathorakale Organe durch ein malignes Melanom stellt eine schwerwiegende klinische Verschlechterung der Melanomerkrankung für die PatientInnen dar. Eine exakte Diagnosestellung ist Voraussetzung für eine individualisierte Therapie. (2) Ein chirurgisches Vorgehen, auch palliativ, ist angezeigt um Symptome zu lindern und vorzeitige Komplikationen oder Tod der PatientInnen zu verhindern. (2)

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