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Gewählte Publikation:

Oeylue, B.
Der Einfluss konventioneller Therapien auf das Langzeitüberleben von Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 76 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dandachi Nadia
Suppan Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: 15-20% der Brustkrebspatientinnen und -patienten leiden an dem aggressiven Subtyp triple-negativ (ER ≤ 1%, PR ≤ 1%, HER2-Score ≤ 2 und FISH negativ). Neben der Operation im kurativen Setting ist die systemische Chemotherapie ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Diese Arbeit untersucht die Überlebensraten von triple-negativ Erkrankten, die auf der klinischen Abteilung für Onkologie Graz im Zeitraum 2006-2015 behandelt worden sind. Methoden: Es wurden insgesamt 221 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten triple-negativen Mammakarzinom eingeschlossen. 105 Patientinnen erhielten eine neoadjuvante Therapie, 86 eine adjuvante Therapie und 17 Patientinnen eine palliative Behandlung. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 8.3 Jahren. Als zu untersuchende Parameter wurden das Gesamtüberleben (overall survival [OS]), das invasive Krankheits-freie Überleben (invasive disease-free survival [iDFS]), das Fernmetastasen-freie Überleben (distant disease-free survival [DDFS]) und das Rezidiv-freie Überleben recurrence-free survival [RFS]) festgelegt. Resultate: Hervorstehend war, dass die meisten Ereignisse (Metastasen, Rezidive, Todesfälle) bereits in den ersten Jahren nach Erstdiagnose auftraten. 76% der Todesfälle ereigneten sich innerhalb von vier Jahren im Gesamtkollektiv. 69% der palliativen Patientinnen starben bereits innerhalb von zwei Jahren nach Erstdiagnose. Ebenso traten in der (neo)adjuvanten Gruppe mit 62% die meisten Ereignisse (Metastasen, Rezidive Todesfälle) bereits zwei Jahre nach Erstdiagnose auf. Dabei wurde das Auftreten von Metastasen am häufigsten dokumentiert. Die pathologische komplette Remission (pCR) wurde als primärer Endpunkt für die neoadjuvante Therapie definiert und es konnte nachgewiesen werden, dass Patientinnen mit einer pCR ein signifikant höheres Überleben aufwiesen als Patientinnen ohne pCR. Überdies zeigten all diejenigen Patientinnen signifikant schlechtere Überlebensverläufe, welche mit Zytostatika behandelt wurden, die nicht einer anthrazyklin- und taxanhältigen Standardtherapie entsprachen. Schlussfolgerung: Die Überlebensraten in dieser Studie decken sich größtenteils mit Veröffentlichungen aus anderen Studien. Dies impliziert, dass die Medizinische Universität Graz für triple-negative Patientinnen eine gute und leitlinienkonforme Patientenversorgung bietet. Neue Therapieoptionen, wie etwa die Immuntherapie, sind inzwischen für eine Subgruppe von Patientinnen und Patienten mit triple-negativem Mammakarzinom verfügbar und haben großes Potenzial, das Outcome von den erkrankten Personen zu verbessern und somit in den Behandlungsalgorithmus integriert zu werden.

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