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Gewählte Publikation:

Mayr, A.
Probiotische Intervention beim Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS) – die „ProPCO-Pilotstudie“
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 104 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Borzan Valentin
Obermayer-Pietsch Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Prävalenz des PCOS beträgt zwischen 6 und 20%, was dieses Syndrom zur häufigsten endokrinen Dysfunktion im gebärfähigen Alter und in der Postmenopause macht. Die klinische Präsentation wird von den Hyperandrogenismus-bedingten dermatokutanen Erscheinungen, einem Diabetes mellitus-ähnlichen metabolischem Zustandsbild und reproduktiven Störungen geprägt, die allesamt auch die psychische Gesundheit der Patientinnen erheblich beeinflussen. Therapeutisch ist man derzeit auf Lifestylemodifikationen, Metformin und Ovulationsinduktoren, sowie auf die „Pille“ beschränkt, was ein alternatives Therapiekonzept notwendig macht. Das gastrointestinale Mikrobiom verspricht hier Hoffnung, da es erheblichen Einfluss auf metabolische Faktoren, reproduktive Parameter und auch hyperandrogene Manifestationen ausüben kann. Tatsächlich existiert eine Assoziation zwischen der vorliegenden Darmflora und dem Auftreten und Fortbestehen von PCOS-Symptomen, wobei die PCOS-Patientinnen eine niedrigere Diversität und phylogenetische Zusammensetzung des Mikrobioms zeigen. Methoden: Für die monozentrisch, offen und randomisiert durchgeführte Pilotstudie wurden 30 PCOS-Patientinnen rekrutiert und in drei Gruppen eingeteilt. In den folgenden 12 Wochen erhielten je 10 Teilnehmerinnen OMNi-BiOTiC® metabolic, OMNi-BiOTiC® 6 oder OMNi-BiOTiC® STRESS Repair. Letztlich wurden zur Erfolgsdokumetation vor und nach der Intervention Blut-, Stuhl- und Urin-Proben abgenommen, sowie Fragebögen zu Depression, Lebensqualität und PCOS-Symptomen beantwortet. Ergebnisse: Klinisch, metabolisch und hormonell veränderten sich die PCOS-Parameter am meisten in der OMNi-BiOTiC® metabolic-Gruppe, wobei das OMNi-BiOTiC® 6 eine gute zweite Wahl darstellt. Das OMNi-BiOTiC® STRESS Repair konnte hingegen lediglich Beck´s Depression Inventory deutlich verbessern. Bezogen auf das Mikrobiom, wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt, obwohl ein Alpha-Diversität-fördernder Trend sowohl in der OMNi- BiOTiC® metabolic- als auch der OMNi-BiOTiC® 6-Gruppe auszumachen war. Conclusio: Nicht alle Probiotika haben die gleichen Effekte auf PCOSPatientinnen. Für ein besseres Verständnis sind weitere Untersuchungen nötig.

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