Gewählte Publikation:
Strobl, A.
Psychische Folgestörungen von schweren Lungenerkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 102
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Baranyi Andreas
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Rothenhäusler Hans-Bernd
- Altmetrics:
- Abstract:
- Schwere Lungenerkrankungen können Betroffene in ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit einschränken und in weiterer Folge auch Einfluss auf soziale Interaktionen und Beziehungen nehmen. Durch die daraus häufig resultierende verminderte Lebensqualität treten in vielen Fällen komorbide psychische Folgestörungen wie zum Beispiel Angst oder Depressionen auf.
In der Literatur wird vielfach ein bidirektionaler Zusammenhang von psychischen Störungen und schweren Lungenerkrankungen, wie beispielsweise der COPD und dem Asthma bronchiale, diskutiert.
Das Auftreten von Angstgefühlen und Depressionen im Rahmen von schweren bzw. chronischen Lungenerkrankungen kann durch verschiedene krankheitsbezogene und soziodemographische Faktoren begünstigt werden und ist weit verbreitet.
Betrachtet man das Bronchialkarzinom wird vielfach generell angenommen, dass ausschließlich das Rauchen ursächlich für das Bronchialkarzinom sei. Durch eine solche Stigmatisierung kann der Leidensdruck bei Betroffenen zusätzlich gesteigert werden.
Psychische Folgestörungen werden vielfach nicht erkannt und adäquat behandelt. Wenn eine komorbide Depression oder eine Angststörung jedoch frühzeitig erkannt werden, kann negativen Auswirkungen entgegengesteuert werden.
Das Vorliegen von Angst und Depression kann die Compliance der Patient*innen für eine adäquate somatische Therapie der Lungenerkrankung senken, wodurch in weiterer Folge häufig die Mortalität ansteigt. Betroffene mit Depressionen halten sich weniger wahrscheinlich an ihre notwendige Medikation.
Nicht nur Patient*innen, sondern auch deren Angehörige und Pflegekräfte haben gelegentlich vermehrt unter psychischen Störungen und einer verminderten Lebensqualität zu leiden.