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Zach, A.
Relevanz des Aortic Size Index zur Evaluierung des Rupturrisikos des abdominellen Aortenaneurysmas bei Frauen - eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 68 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Konstantiniuk Peter
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der Aortic Size Index wird beschrieben als der maximale Aneurysmadurchmesser dividiert durch die Körperoberfläche der PatientInnen. Ziel dieser Studie ist, herauszufinden, ob der Aortic Size Index als individualisierter Parameter für Frauen mit abdominellen Aortenaneurysmen, welche bei diesen generell bereits bei kleineren Durchmessern rupturieren, ein besserer Indikator zur Abschätzung des Rupturrisikos ist, als der Aneurysmadurchmesser allein. Methoden: Mittels retrospektiver Datenanalyse wurden Patientinnen identifiziert, welche zwischen 1.1.2005 und 31.8.2020 aufgrund eines abdominellen Aortenaneurysmas an der klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie interveniert wurden oder werden mussten. Für die besagten Patientinnen wurden Datensätze erhoben, welche als komplett galten, sofern Alter, Größe, Gewicht und Aneurysmadurchmesser erfasst werden konnten. Patientinnen, von welchen einer der genannten Parameter nicht eruiert werden konnte, wurden von der Studie ausgeschlossen. Der maximale Aneurysmadurchmesser wurde aus präoperativen CT- oder MRT-Scans gemessen. Die Berechnung der Körperoberfläche wurde mittels der DuBois Formel (BSA = (weight(kg)0.425 * height(m)0.725)*0.20247) angestellt. Der T-Test für unabhängige Stichproben wurde herangezogen, um den Unterschied des ASI der rupturierten versus nicht-rupturierten Gruppe zu definieren. Der prädiktive Wert für Aneurysmaruptur des ASI und des Aneurysmadurchmessers wurde mittels ROC Analyse ermittelt. Ergebnisse: 147 Patientinnen wurden im angegebenen Zeitraum identifiziert, davon mussten 28 aufgrund von fehlenden oder nicht mehr erhebbaren Daten ausgeschlossen werden. Aus den verbliebenen 119 Fällen wurden 102 (85,7%) als nicht rupturierte elektive Eingriffe und 17 (14,3%) Fälle als rupturiert und damit Notfalleingriffe klassifiziert. Eine durchschnittliche Frau, die aufgrund eines AAAs (abdominellen Aortenaneurysmas) interveniert wurde, war 74,6 Jahre alt, wog 70 kg, maß 162,8 cm und hatte einen BMI von 26,4 km/m². Der Aortic Size Index der Patientinnen mit rupturierten AAAs war signifikant höher als in der nicht rupturierten Gruppe (4,3 versus 3,2; p=0,001). Die ROC Analyse bezüglich Rupturrisiko ergab für ASI einen AUC-Wert (area under the curve) von 0,84, für Aneurysmadurchmesser 0,85. Diese Flächen sind sehr ähnlich, somit können ASI und Aneurysmadurchmesser als gleichwertige Parameter zur Risikoabschätzung im Hinblick auf eine Aneurysmaruptur gewertet werden. Conclusio: Im Rahmen dieser Studie konnte keine Überlegenheit des ASI verglichen mit dem Aneurysmadurchmesser allein identifiziert werden. Nichtsdestotrotz handelt es sich in unseren Daten um zwei gleichwertige Parameter, somit kann der ASI aufgrund seiner einfachen Erhebung sowie seiner Individualität zusätzlich zur Risikoevaluierung herangezogen werden. Aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an Patientinnen mit rupturierten AAA bedarf es weiterer Forschung zur Qualitätsüberprüfung des ASI.

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