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Selected Publication:

Goetz, L.
Tubargravidität – Behandlungsoptionen und deren Erfolgsraten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Haas Elisabeth
Klaritsch Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Schwangerschaften, die sich außerhalb des Uterus einnisten, treten in ca. 2% aller Schwangerschaften auf und befinden sich am häufigsten in einem der Eileiter. Eileiterschwangerschaften können mittels minimal-invasiver Chirurgie oder medikamentöser Therapie mit Methotrexat (MTX) behandelt werden. Einen maßgeblichen Faktor für die Therapieentscheidung stellt das Hormon β hCG dar. Laut aktuellen Studien sinkt mit höherem initialen β hCG die Rate an erfolgreichen medikamentösen Behandlungen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Erfolgsraten der am LKH-Univ. Klinikum Graz durchgeführten Therapien von Eileiterschwangerschaften. Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden Daten von Frauen mit Eileiterschwangerschaften, die zwischen inklusive 2004 und 2018 am LKH-Univ. Klinikum Graz behandelt wurden, zusammengefasst und analysiert. Als Hauptzielgröße wurde der Therapieerfolg festgesetzt, die sekundäre Intervention stellte die Nebenzielgröße dar. Einflussfaktoren waren die Therapiemethode, der β hCG-Spiegel, sowie das mütterliche Alter. Ergebnisse: Insgesamt konnten 846 Eileiterschwangerschaften von 789 Patientinnen eingeschlossen werden. Davon wurden 116/144 (80,6%) Fälle erfolgreich mit einer MTX-Therapie behandelt, 334/356 (93,8%) Fälle wurden erfolgreich durch eine laparoskopische Salpingotomie therapiert und 321/322 (99,7%) Fälle konnten erfolgreich mit einer laparoskopischen Salpingektomie versorgt werden. Es bestanden signifikante Unterschiede in der Höhe der initialen β hCG-Werte zwischen diesen drei Therapiegruppen (p < 0,01). Bei initialen β hCG-Werten < 2.000 mIU/mL kam es zu signifikant besseren Erfolgsraten in der MTX-Therapie im Vergleich zu höheren β-hCG-Spiegeln (p < 0,01). Mit einem Cutoff-Level der MTX-Therapie von 5.000 mIU/mL konnte zwar eine Sensitivität von 93%, jedoch eine Spezifität von nur 19,5% berechnet werden. Ein Cutoff-Level von 2.368,5 mIU/mL für die MTX-Therapie erreichte im vorliegenden Kollektiv eine Sensitivität von 78,1% und eine Spezifität von 59,3%. Diskussion: Die Erfolgsrate der MTX-Therapie lag mit 80,6% über dem Durchschnitt der Vergleichsdaten aus der Literatur (63,8 – 92,5%). Wie erwartet konnten bessere Erfolgsraten bei niedrigeren initialen β-hCG-Spiegeln detektiert werden. Ein an die oben dargestellten Ergebnisse angepasstes Cutoff-Level für die primäre MTX-Therapie könnte die Notwendigkeit für sekundäre Interventionen senken. Daher sollte eine Änderung nach individuellen Richtlinien erwogen werden.

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