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Gewählte Publikation:

Putz-Scheicher, K.
Auswirkung von nicht-medikamentösen Maßnahmen auf herausforderndes Verhalten von Personen mit Demenz
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 94 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lohrmann Christa
Schoberer Daniela
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der Anteil an älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst und das Risiko an Demenz zu erkranken steigt mit dem Alter. Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz zeigt sich in Störungen des Verhaltens, der Stimmung, der Wahrnehmung und des Denkens. Im Management von herausforderndem Verhalten gewinnen nicht-medikamentöse Maßnahmen zunehmend an Bedeutung und werden als wichtige Alternative zu den derzeit zur Verfügung stehenden Medikamenten gesehen. Das Ziel dieser Arbeit ist ein systematisch entwickelter Überblick effektiver nicht-medikamentöser Maßnahmen zur Förderung evidenzbasierter Pflege von Menschen mit Demenz. Methode: Im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CINAHL und PsycINFO sowie in den Referenzlisten der gefundenen Literatur und in Google Scholar durchgeführt. In den Datenbanken NICE, SIGN, NHMRC, AHRQ, und AWMF wurde nach Leitlinien gesucht. Die methodologische Qualität der systematischen Übersichtsarbeiten und Leitlinien wurde von zwei Personen unabhängig voneinander mittels validen geeigneten Bewertungsinstrumenten geprüft. Die extrahierten Daten wurden narrativ zusammengefasst. Ergebnisse: Eingeschlossen wurden sieben Übersichtarbeiten und zwei Leitlinien. Musiktherapie, körperliche Aktivitäten, sensorische Interventionen, Massage und Berührung, Reminiszenzverfahren und individuell angepasste Aktivitäten erwiesen sich bei herausforderndem Verhalten oder einzelnen Verhaltensweisen als effektiv. Bei Störungen des Schlafverhaltens zeigten ein Programm aus mehreren Komponenten und eine tagsüber strukturierte soziale Aktivierung Verbesserungen. Lichttherapie, simulierte Präsenztherapie und kognitives Training erwiesen sich als nicht oder unsicher wirksam. Diskussion: Bestimmte nicht-medikamentöse Maßnahmen sind effektiv, um herausforderndes Verhalten zu verringern. Es braucht weitere qualitativ gute Studien zur Wirksamkeit von nicht-medikamentösen Maßnahmen, um die bestehenden Empfehlungen zu stärken und neue Erkenntnisse zu weiteren spezifischen Maßnahmen zu gewinnen.

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