Gewählte Publikation:
de la Motte, V.
Blutgerinnungsparameter und Thrombozyten bei Patientinnen und Patienten mit Bipolarer affektiver Störung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 90
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bengesser Susanne
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die bipolare affektive Störung beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, welche mit akuten Episoden von Manie und Depression einhergehen. Als medikamentöse Therapie werden Stimmungsstabilisatoren (Phasenprophylaktika) wie Lithium, atypischen Antipsychotika und/oder Antikonvulsiva eingesetzt, in depressive Phasen ´werden vorübergehend Antidepressiva, wie die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) verordnet.
Da Nebenwirkungen dieser Substanzen hinsichtlich hämostatischer Abläufe beschrieben wurden ist es Ziel dieser Diplomarbeit den Einfluss von Phasenprophylaktika, sowie SSRIs, auf die Hämostase zu untersuchen.
Die retrospektive Datenanalyse von Patienten und Patientinnen mit einer bipolaren Erkrankung und gesunde Kontrollen untersuchte die Thrombozytenzahl (TZZ), die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) und die International Normalized Ratio (INR). Die Analysen wurden getrennt für Patienten und Patientinnen mit Phasenprophylaxe, mit Phasenprophylaxe und SSRI sowie gesunden Kontrollen ohne Medikation durchgeführt.
Patienten und Patientinnen mit Phasenprophylaxe ohne die Zugabe eines SSRIs wiesen geringere INR Werte verglichen mit Personen die eine Kombinationstherapie aus Phasenprophylaxe + SSRI einnahmen, sowie gesunden Kontrollen auf. Es bedarf weitere Studien, um die Beeinträchtigung der Gerinnungskaskade zu untersuchen da in der vorliegenden Studie lediglich die aPTT und INR der plasmatischen Gerinnung erfasst wurden. Das Thema ist von hoher Relevanz, da die hohe Zahl an somatischen Erkrankungen bei Menschen mit bipolarer Störung bekannt ist und sich Veränderungen in der Gerinnung massiv auf die somatische Gesundheit auswirken.