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Gewählte Publikation:

Khuen, S.
Der Einfluss von Erythropoietin-Genvarianten auf Marker der Erythropoiese und auf die Pathogenese der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 55 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Renner Wilfried
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) betrifft zurzeit in etwa 200 Millionen Menschen weltweit mit höherer Prävalenz in den älteren Bevölkerungsschichten. Es handelt sich dabei um einen chronischen stenosierenden Prozess, meist auf atherosklerotischer Grundlage, welcher am häufigsten die Becken- und Beinarterien betrifft und eine adäquate Sauerstoffversorgung des Gewebes verhindert. Initiale Symptome sind meist eine Claudicatio intermittens, in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien finden sich auch Ruheschmerzen bis hin zu Gewebsnekrosen. Anerkannte Risikofaktoren für die Entwicklung einer pAVK sind unter anderem Nikotinkonsum, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und Dyslipidämien. In einer Studie von Tong Z et al wurde eine Assoziation zwischen dem Single Nucleotide Polymorphism (SNP) rs1617640 in der Promoterregion des Erythropoietin (EPO) Gens und einer erhöhten EPO Expression beobachtet. Ziel dieser Diplomarbeit war es, eine mögliche Assoziation zwischen Erythropoietin Genvarianten im SNP rs1617640 (Wildtyp-Allel: Adenin [A], mutiertes Allel: Cytosin[C]) und Markern der Erythropoiese in Patienten mit pAVK aufzuzeigen, sowie einen möglichen Einfluss des SNP rs1617640 auf die Pathogenese der pAVK herauszuarbeiten. Methoden: Mittels real-time Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) und zwei verschiedenen TaqMan Sonden wurden Vollblutproben von 945 PatientInnen mit bekannter pAVK auf den jeweiligen Genotyp im SNP rs1617640 hin untersucht. In den Vollblutproben der PatientInnen wurden ebenfalls die Werte für Erythrozytenzahl, Hämoglobin und Hämatokrit bestimmt. Der Beginn der pAVK Symptomatik wurde durch den Arzt bei der Erstdiagnose erhoben. Ergebnisse: Es konnte eine statistisch signifikante Assoziation zwischen Genvarianten im SNP rs1617640 und Markern der Erythropoiese aufgezeigt werden. Der CC-Genotyp war mit signifikant höheren Werten für Erythrozytenanzahl (p=0,003), Hämoglobin (p=0,029) und Hämatokrit (p=0,006) im Vergleich zu den AC- und AA-Genotypen assoziiert. Der Symptombeginn trat bei PatientInnen mit dem CC-Genotyp signifikant früher auf als bei jenen mit dem AA-Genotyp (p=0,042). Conclusio: Die hier untersuchten Genvarianten im SNP rs1617640 nehmen Einfluss auf Marker der Erythropoiese wie Erythrozytenanzahl, Hämoglobin und Hämatokrit. Der CC-Genotyp ist mit einem früheren Symptombeginn assoziiert. Dies könnte potentiell durch den erhöhten Hämatokrit oder durch eine aufgrund des erhöhten Hämoglobingehaltes veränderte Physiologie in den Kapillaren erklärt werden.

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