Gewählte Publikation:
Helm, J.
Akute postoperative Schmerzen und weitere Faktoren als Ursache für die Entwicklung chronischer Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 53
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Avian Alexander
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Messerer Brigitte
- Altmetrics:
- Abstract:
- EINLEITUNG: Ein Zusammenhang zwischen starken postoperativen Schmerzen und chronischen Schmerzen bei Kindern ist bereits aus mehreren Studien bekannt. Die Häufigkeit und der Einfluss psychologischer Faktoren gestaltet sich jedoch als widersprüchlich. Diese Diplomarbeit soll die Häufigkeiten von möglichen Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer Schmerzen analysieren, um die Betreuung im Aufwachraum optimieren zu können.
MATERIAL UND METHODEN: In dieser prospektiven Querschnittsstudie wurden mithilfe eines Fragebogens 640 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 - 17 Jahren postoperativ befragt. Die Befragungen fanden zum Teil noch im Aufwachraum, meistens jedoch erst ein paar Stunden später auf den Stationen statt. Die Fragestellung dieser Diplomarbeit war während der Datenerhebungen noch nicht definiert. Für die Beurteilung von Risiko- und Schutzfaktoren wurden retrospektiv passende Items des Fragebogens ausgewählt.
ERGEBNISSE: Postoperative Schmerzen wurden mit einer Häufigkeit von 31,9% angegeben. Relevante psychologische Faktoren wie Angst und Nervosität wurden mit jeweils 14,9%, Traurigkeit mit 12,2% angegeben. Ebenfalls zeigt sich ein signikanter Geschlechterunterschied mit einem häufigeren Auftreten der Risikofaktoren bei Mädchen.
DISKUSSION: In Bezug auf eine Studie vor 4 Jahren an der selben Abteilung zeigt sich ein Anstieg akuter postoperativer Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen. Die Gründe dafür sind unklar. Mädchen leiden häufiger an akuten postoperativen Schmerzen und psychologischen Faktoren und haben damit ein höheres Risiko chronische Schmerzen zu entwickeln als Buben. In der Klinik sollte auf eine ausreichende Schmerzbehandlung und eine bestmögliche psychologische Betreuung, besonders bei Mädchen, geachtet werden.