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Gewählte Publikation:

Gallistl, C.
Die Behandlung von Verbrennungswunden im Kindes- und Jugendalter im Vergleich zur Therapie bei Erwachsenen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Branski Ludwik
Pfurtscheller Klaus
Altmetrics:

Abstract:
Die Therapie von Brandverletzungen im Kindes- und Jugendalter spielt in der Intensivmedizin nach wie vor eine besonders große Rolle, stellen doch Verbrennungswunden ein massives epidemiologisches Problem im Gesundheitssystem dar, welches mit hoher Morbidität assoziiert ist. Es fließen dabei viele unterschiedliche Pathomechanismen zusammen, die letzten Endes das Bild der Verbrennungskrankheit entstehen lassen. Brandverletzungen gehen mit gravierenden Komplikationen, wie beispielsweise Multiorganversagen sowie Sepsis, einher. Demnach erfordern diese Verletzungsmuster eine sofortige intensivmedizinische und chirurgische Behandlung. Die Intention dieser Übersichtsarbeit besteht darin, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Therapie von Brandopfern zu untersuchen und dabei herauszufinden, ob signifikante Unterschiede hinsichtlich der Behandlung von Kindern und Erwachsenen bestehen. Ebenso wird ein großes Augenmerk auf die Morbiditäts- und Mortalitätsrate von Kindern und Erwachsenen gelegt, wofür neben einer Literaturrecherche auch eine Auswertung von Daten der Statistik Austria aus dem Jahr 2018 durchgeführt wurde. Kinder differenzieren sich nicht nur durch ihre dünnere Hautschicht von Erwachsenen, sondern weisen auch ein größeres Verhältnis von Körperoberfläche zu Masse auf. Demnach können Berechnungsmethoden für die verbrannte Körperoberfläche von Erwachsenen nur modifiziert bei pädiatrischen Patientinnen und Patienten angewandt werden. Der Umfang der verbrannten Körperoberfläche ist ausschlaggebend für die weiterfolgende Behandlungsprozedur. Die Formeln für den Flüssigkeitsersatz bei erwachsenen Brandopfern unterscheiden sich ebenfalls von jenen, die bei Kindern verwendet werden. Würde man bei Kindern dieselben Formeln wie für das Erwachsenenalter verwenden, hätte dies Unter- und Übertherapien zufolge. Sofern die Tiefe von Verbrühungen bei Kindern noch nicht den dritten Grad erreicht hat, lassen sich diese mehrheitlich konservativ behandeln. Demgegenüber steht die chirurgische Exzision bei tiefergelegenen Brandverletzungen. Erwachsene stellen durch ihre größere Körperoberfläche auch ein größeres Spenderareal für die Entnahme von Spalt- oder Vollhautinterponaten zur Verfügung, grundsätzlich lassen sich jedoch sämtliche Operationsmethoden für die Wunddeckung der Brandverletzungen bei Erwachsenen auch bei Kindern anwenden.

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