Gewählte Publikation:
Mayer, M.
Geschmacks- und Geruchsveränderungen bei pädiatrischen onkologischen Patient*innen – ein Scoping Review
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 64
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Eglseer Doris
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Krebserkrankungen kommen bei Patient*innen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter generell selten vor und machen weniger als 1 % aller Krebserkrankungen in Österreich aus. Am häufigsten sind Leukämien, Hirntumore, Tumore des Zentralnervensystems und Lymphome. Geschmacks- und Geruchsveränderungen können als eine Nebenwirkung der Krebsbehandlung auftreten, welche ernsthafte Konsequenzen wie Appetitverlust, Gewichtsabnahme und Mangelernährung mit sich ziehen können In diesem Scoping Review wurden international vorhandene Daten hinsichtlich Geschmacks- und Geruchsveränderungen bei pädiatrischen onkologischen Patient*innen zusammengefasst.
Es wurde in vier Datenbanken (Pubmed, Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literatur (Cinahl), Google Scholar und EMBASE (via Ovid)) systematisch nach Primärstudien recherchiert. Die ausgewählten Studien wurden mit Bewertungsinstrumenten von Joanna Briggs, Mixed Method Appraisal Tool (MMAT) und Critical Appraisal Skills Programme (CASP) kritisch auf ihre methodologische Qualität geprüft. Insgesamt entsprachen 15 Studien den Einschlusskriterien für das Scoping Review. Die Studien zeigen, dass Geschmacks- und Geruchsveränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit Leukämie am häufigsten auftreten, wobei generell mehr Jungen als Mädchen betroffen sind. Je intensiver die Therapie der Kinder und Jugendlichen, desto höher der Schweregrad der Geschmacks- und Geruchsveränderungen. Besonders verändert sich der bittere, salzige und saure Geschmackssinn. Bitter wird stärker wahrgenommen, das Empfinden für salzig und sauer wird hingegen als reduziert beschrieben. Zudem werden unangenehme Gerüche intensiver wahrgenommen. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Geschmacks- und Geruchsveränderungen ernsthafte, gesundheitliche Konsequenzen, wie z.B. eine Mangelernährung,mit sich ziehen können. Mundhygiene kann als Intervention gegen Geschmacksveränderungen eingesetzt werden, dahingehend können Pflegepersonen den Patient*innen und deren Eltern Unterstützung leisten, indem sie Aufklärungsgespräche führen und notwendige Utensilien bereitstellen. Aufgrund dessen sind spezielle Schulungen für Pflegepersonen auf pädiatrischen onkologischen Stationen notwendig. Dieser Scoping Review zeigt auf, dass nur sehr wenig Literatur zum Thema Geschmacks- und Geruchsveränderungen bei pädiatrischen onkologischen Patient’innen verfügbar ist. In den meisten Studien sind die Stichproben sehr klein. Daher ist es unbedingt notwendig, weitere hochqualitative Studien zu diesem Thema durchzuführen, um die Erkennung und Behandlung von Geschmacks- und Geruchsveränderungen zu optimieren und dadurch negative Folgen für die pädiatrischen Patient*innen zu vermeiden.