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Gewählte Publikation:

Haselwander, M.
Erfolgreiche Wiedereingliederung von jungen SchlaganfallpatientInnen am Arbeitsplatz innerhalb von drei Monaten.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] University of Graz; 2020. pp.82.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pinter Daniela Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Aufgrund von physischen, neurologischen und psychischen Folgen, sehen sich SchlaganfallpatientInnen häufig mit einem Jobverlust konfrontiert. Die Anzahl der neuronalen Defizite, die Schwere der kognitiven Beeinträchtigungen und das Alter sind gut dokumentierte und zuverlässige Einflussfaktoren, die die Wiedereintritts-Wahrscheinlichkeit am Arbeitsplatz (engl. Return to Work, RTW) vorhersagen. Das Ziel dieser Studie war, neben diesen Prädiktoren für den RTW, wie Schlaganfallschwere, das Alter und die Schwere der kognitiven Beeinträchtigung, weitere Prädiktoren zu identifizieren und festzustellen, was PatientInnen, die innerhalb von drei Monaten einen RTW schaffen, von denjenigen unterscheidet, die ihn nicht schaffen. Dazu wurden 54 junge SchlaganfallpatientInnen (davon 37 % Frauen) im Alter von 18 – 55 Jahren (durchschnittliches Alter: 45 Jahre) untersucht. PatientInnen die zum Arbeitsplatz zurückkehrten, waren im Schnitt jünger und hatten drei Monate nach dem Schlaganfall weniger neurologische Defizite sowie weniger depressive Symptome als PatientInnen die den RTW nicht schafften Hinsichtlich der Schwere der kognitiven Beeinträchtigung konnte kein Unterschiede zwischen den PatientInnen die den RTW schafften und denjenigen die den RTW nicht schafften, festgestellt werden. Der Prädiktor Alter konnte als einzige Variable die Wahrscheinlichkeit des RTW innerhalb von drei Monaten zuverlässig voraussagen. Je älter die PatientInnen waren desto unwahrscheinlicher war der RTW. Explorative Zusatzanalysen zeigten, kognitive und neurologische Verbesserungen nach einer Rehabilitation inklusive kognitivem Training im Vergleich zu denjenigen, die an keinem kognitiven Training teilgenommen haben. Die Ergebnisse dieser Studie sind ein weiterer empirischer Beleg für den Einfluss des Alters und der Anzahl neurologischer Defizite, sowie der depressiven Symptomatik auf den RTW nach einem Schlaganfall. Weitere Forschung eines möglichen Einflusses kognitiver Defizite auf den RTW und der Wirksamkeit interdisziplinärer Rehabilitation sind in größeren Stichproben notwendig.

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