Gewählte Publikation:
Widni-Pajank, H.
Anatomische Untersuchung der Vena facialis – Verlauf, Verteilungsmuster und Verhältnis zur Arteria facialis.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 107
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Antipova Veronica Alexandra
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Pilsl Ulrike
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Sowohl die Arteria facialis, als auch die Vena facialis stellen wichtige Gefäße in der Blutversorgung des Gesichtes dar. Viele Studien befassen sich mit dem Verlauf und dem Verteilungsmuster der Gesichtsarterie. Im Gegensatz dazu wurden nur wenige anatomische Untersuchungen des venösen Gefäßsystems durchgeführt. Auch das Verhältnis zwischen venösen und arteriellen Gefäßen im Gesichtsbereich ist in der Literatur nicht ausreichend beschrieben. Ziel dieser Diplomarbeit war es, den Verlauf der V. facialis und deren Äste systematisch zu untersuchen. Anschließend sollte eine Aussage bezüglich des Verhältnisses zwischen Gesichtsvene und Gesichtsarterie getroffen werden.
Material und Methoden
Nach Injektion von roter und blauer Latexmasse in das arterielle bzw. venöse Gefäßsystem wurde im Rahmen des Sezierkurses die jeweils rechte, als auch linke Gesichtshälfte von insgesamt 43 Körperspendern präpariert, um die Venen- und Arterienverläufe darzustellen. Ergänzend dazu wurden 10 weitere Köpfe untersucht. Anhand von insgesamt 96 Gesichtshälften konnte anschließend die Venensituation im Gesichtsbereich beurteilt werden. Das Verteilungsmuster und der Verlauf der A. facialis wurde an 78 Gesichtshälften bestimmt. Die Dokumentation der Ergebnisse erfolgte grafisch, fotografisch, als auch schriftlich, wobei die erfassten Daten vorerst für das venöse, als auch das arterielle Gefäßsystem ausgewertet und nachfolgend gegenüberstellend betrachtet wurden.
Ergebnisse
Die A. facialis zeigte in den Untersuchungen einen äußerst variablen Verlauf, wobei 5 verschiedene Verlaufstypen festgestellt wurden. Im Gegensatz dazu zeigte die V. facialis eine große Variatoinsbreite hinsichtlich der Drainage ihrer Äste, jedoch nur wenig Variabilität in ihrem Verlauf. Sie verlief stets lateral der A. facialis, jedoch in unterschiedlichem Abstand zur selben nach kaudal. Weiters konnte die Verbindung
der Gesichtsvene zum intrakraniellen Gefäßsystem bestätigt und die Ausbreitung einer potentiellen Infektion über die Sinus durae matris dargestellt werden.
Schlussfolgerung
Zum einen wurden die Ergebnisse bisher durchgeführter Studien bezüglich der Verlaufsform und des Verteilungsmusters der A. facialis bestätigt. Zum anderen konnten detaillierte Beschreibungen unterschiedlicher Drainagevarianten venöser Äste des Gesichtsbereichs getätigt und neue Erkenntnisse hinsichtlich des Verhältnisses zwischen V. facialis und A. facialis erlangt werden.