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Gewählte Publikation:

Balija, F.
Monozyten-zu-HDL-Cholesterin Ratio als prognostischer Biomarker in der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 58 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gary Thomas
Nemecz Viktoria
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine Gefäßerkrankung, die weltweit eine steigende Anzahl an erkrankten Patientinnen und Patienten aufweist. Als zugrunde liegender Pathomechanismus gilt eine progressive Atherosklerose der peripheren Arterien. Die häufigsten klinischen Präsentationen der pAVK sind die intermittierende Claudicatio (IC) und bei Progression die kritische Extremitätenischämie (CLI). Zur Risikostratifizierung einer Progression zur CLI können diverse Biomarker herangezogen werden, die mit vaskulären Endpunkten wie Insult und Myokardinfarkt (MCI) einhergehen und die inflammatorische Komponente in atherosklerotischen Läsionen wiederspiegeln. Die Monozyten-zu-HDL-Cholesterin Ratio (MHR) wurde bereits als prognostischer Marker bei koronarer Herzkrankheit etabliert. Daten für die pAVK liegen bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Die vorliegende Arbeit soll daher den prognostischen Wert des Biomarkers MHR in Bezug auf die pAVK erläutern. Methoden: In der retrospektiven Studie wurden 1124 Patientinnen und Patienten inkludiert. Dabei wurden alle Patientinnen und Patienten, die an der Abteilung für Angiologie am Universitätsklinikum in Graz zwischen 2005 und 2010 behandelt wurden, eingeschlossen. Die MHR wurde berechnet und die Kohorte wurde in Terzile unterteilt. Der Cut-off für die MHR wurde mittels operativer Kurvenanalyse zur Unterscheidung CLI versus non-CLI berechnet sowie das Auftreten von vaskulären Endpunkten wie Schlaganfall und Myokardinfarkt mittels uni- und multivariater Regression analysiert. Ergebnisse: Die Mehrheit der Studienbeteiligten war männlich (63,0%) und das Durchschnittsalter lag bei 69,0 ± 11,8. Bei 82,2% der Patientinnen und Patienten lag eine arterielle Hypertonie als Komorbidität vor und bei 33,5% der Patientinnen und Patienten wurde bereits ein Diabetes mellitus diagnostiziert. Anhand einer univariaten Regressionanalyse wurden die Werte für die anschließend durchgeführte multivariate Regression analysiert. Die Monozyten/HDL-Cholesterin Ratio zeigte dabei im Hinblick auf die vaskulären Endereignisse CLI, MCI und Insult kein statistisch signifikantes Ergebnis (univariate Regression: MCI p = 0,067, Insult p = 0,014, CLI p = 0,034; multivariate Regression: nicht signifikant). Conclusio: Die MHR spielt bei vielen vaskulären Entzündungen eine wichtige Rolle. Je höher die Monozytenanzahl und je niedriger das HDL-Cholesterin, desto eher kann die inflammatorishe Komponente im Bereich der vaskulären Erkrankungen beobachtet werden. Bei fehlender statistischer Signifikanz in unserem Studienkollektiv erscheint die MHR jedoch als Biomarker für die Prognose der pAVK nicht aussagekräftig genug.

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