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Gewählte Publikation:

Petermeier, V.
Tibiakopffrakturen: chirurgische Zugänge und Versorgungsmöglichkeiten - eine retrospektive Datenanalyse.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 123 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Seibert Franz
Smolle Maria Anna
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird aufgezeigt, welche chirurgischen Zugangsmöglichkeiten und Versorgungsstrategien zur Behandlung von Tibiakopffrakturen zur Auswahl stehen und ob mit den vom LKH-Univ. Klinikum Graz gewählten Behandlungsmethoden im Zeitraum 2010-2019 eine anatomische Rekonstruktion des Tibiakopfes erreicht werden konnte. Weiters wird beurteilt, ob die durchgeführten chirurgischen Zugänge mit den in der Literatur beschriebenen Zugangsmöglichkeiten vergleichbar sind. Die Frage, ob posteriore Zugänge im Laufe der Zeit zugenommen haben, ist ebenfalls von großer Bedeutung, da sich in Folge die Durchführung einer sekundären K-TEP äußerst schwierig gestaltet. Methoden Für die retrospektive Datenanalyse wurden 301 PatientInnen, die zwischen 2010 und 2019 eine chirurgische Versorgung einer Tibiakopffraktur an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie des LKH Graz erhalten haben, analysiert. Nach Dursichtung ambulanter Dekurse, Operationsberichte, postoperativer Verlaufsdokumentationen und Beurteilung von Röntgen- und CT-Bildern im openMEDOCS, konnten - nach Ausschluss von 45 PatientInnen - 256 PatientInnen in die statistische Auswertung eingeschlossen werden. Ergebnisse In 80% aller Fälle konnte mit der gewählten Behandlungsmethode eine anatomische Rekonstruktion des Tibiakopfes erreicht werden. 88% der vom LKH Graz gewählten Zugänge entsprechen den in der internationalen Literatur beschriebenen Zugangswegen. Im untersuchten Zeitraum 2010-2019 kam es zu einer Zunahme posteriorer Zugänge in der Tibiakopffraktur-Versorgung. Diskussion Es stellt sich die Frage, ob der Trend zu posterioren Zugängen positiv oder negativ ist. Das teils weichteilschonende Verfahren stellt einerseits einen großen Vorteil dar, hingegen ist eine Metallentfernung posterior eingebrachten Osteosynthesematerials bzw. eine Implantation einer sekundären K-TEP technisch schwieriger bis unmöglich. Dieser Aspekt ist aufgrund des hohen Risikos für eine posttraumatische Gonarthrose nach Tibiakopffrakturen zu bedenken.

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