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Holzschuh, O.
Zufriedenheit mit dem Aussehen der Narben nach Kaiserschnitt (Sectio caesarea) aus dermatologischer Sicht.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 92 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Kopera Daisy
Weiss Eva Christine
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Narben beeinträchtigen die Lebensqualität von Betroffenen oftmals erheblich. Besonders in der heutigen Zeit, geprägt durch ein wachsendes ästhetisches Bewusstsein in der Gesellschaft, spielen ästhetische Aspekte neben einer Vielzahl funktioneller Probleme eine zunehmend wichtigere Rolle in der Prävention und Therapie pathologischer Narben. Die Schwierigkeit in der Diagnostik und Therapie besteht darin, pathologische Narbenentwicklungen möglichst frühzeitig zu erkennen und für jede Patientin und jeden Patienten eine individuell geeignete Behandlung zum richtigen Zeitpunkt zu finden, um bestmögliche Resultate zu erzielen. Material und Methoden Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von bestehenden Narben das Wundheilungs- und Narbenbildungsverhalten nach Sectio caesarea zu untersuchen, die prozentuellen Anteile unterschiedlicher Narbenbildungen aufzuzeigen und letztlich die Zufriedenheit mit dem Aussehen der Narbe zu eruieren. Ebenfalls soll ermittelt werden, ob die Narben Probleme bereiten und ob diese Probleme funktioneller oder ästhetischer Natur sind. In einer Gegenüberstellung soll außerdem untersucht werden, ob es einen Unterschied in der Narbenbildung zwischen geplanter Sectio oder Notfalls-Sectio sowie einem Wundverschluss mittels Klammer oder Naht gibt. Im Zuge dieser Arbeit wurde eine retrospektive Studie mit ehemaligen Patientinnen der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Graz durchgeführt, die Datenerhebung erfolgte dabei mithilfe eines digitalen Fragebogens auf der Onlineplattform „SurveyMonkey“. Mittels deskriptiver Statistik wurden die Daten ausgearbeitet und mögliche Einflussfaktoren auf die Narbenbildung (Wundverschlusstechnik, geplante Sectio oder Notfalls-Sectio) in einer Gegenüberstellung untersucht. Ergebnisse Anhand der erhobenen Daten zeigt sich, dass ein Kaiserschnitt größtenteils mit einem unproblematischen Heilungsprozess der Wunde einhergeht. Die reifen Narben präsentieren sich überwiegend flach (41,1%) oder leicht erhöht (26,2%), mit einem meist weißlichen (49,4%) oder rötlichen (36,9%) Farbton und werden von über 70% der Studienteilnehmerinnen hinsichtlich Erscheinungsbildes und fehlender Schmerzsymptomatik positiv bewertet. Die Gegenüberstellung von geplanter und unplanmäßiger Sectio caesarea lässt eine relativ gleichmäßige Verteilung der untersuchten Parameter zwischen den Vergleichsgruppen erkennen. Frauen mit geplantem Kaiserschnitt sind jedoch mit dem Aussehen ihrer Narbe tendenziell zufriedener, die Abweichung zwischen den beiden Parametern ist allerdings nicht deutlich genug, um von einem signifikanten Wert sprechen zu können. In einem Vergleich der Wundverschlusstechniken zeigt sich, dass in Folge einer Intrakutannaht beinahe dreimal häufiger eine flache Narbe resultiert als bei einem Wundverschluss mit Klammern. Allerdings liegt bei dieser Gegenüberstellung eine starke Ungleichmäßigkeit der Vergleichsgruppengröße vor, was eine Schlussfolgerung nur bedingt ermöglicht. Diskussion In der überwiegenden Mehrheit der Fälle ist nach einem Kaiserschnitt mit einer guten Wundheilung und einer regelrechten Narbenbildung zu rechnen. Dabei geht die intrakutane Naht tendenziell mit einer besseren Narbenbildung als der Wundverschluss mit Klammern einher. Beschwerden in Verbindung mit der Narbe bestehen sowohl auf funktioneller, ästhetischer sowie psychischer Ebene, wobei die Wahrnehmung stark von der individuellen subjektiven Bewertung abhängt.

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