Gewählte Publikation:
Klausner, I.
Pharmakologische und konservative Therapie sowie deren Zusammenspiel bei der Behandlung von Depression im Kindes- und Jugendalter.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Lippe Irmgard Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Bis vor wenigen Jahrzehnten galt die Depression noch überwiegend als Erkrankung des Erwachsenenalters. (1) Erst seit kurzer Zeit besteht ein Bewusstsein über die Häufigkeit von depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter als auch ein Verständnis über ihr besonders variables Krankheitsbild in dieser Altersgruppe. (2) Ihre steigende Prävalenz, ihr hohes Komorbiditäts- und Chronifizierungsrisiko als auch diverse mit ihr assoziierte Langzeitfolgen geben überdies Anlass eine bestmögliche Therapie für betroffene junge Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. (3) Im Rahmen dieser Arbeit wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche Ergebnisse aus diversen wissenschaftlichen Studien sowie Meta-Analysen, aktuelle Leitlinien und Fachliteratur zusammengetragen. Dabei wurde versucht, nicht nur die Effizienz der einzelnen pharmakologischen, konservativen als auch Kombinationstherapien aufzuzeigen, sondern auch Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden herauszuarbeiten. Letztlich zeigte sich, dass die therapeutische Empfehlung aktueller Behandlungsleitlinien der Depression im Kindes- und Jugendalter weitgehend mit den diversen Forschungsergebnissen übereinstimmt. Bei Jugendlichen ist eine Behandlung durch eine Psychotherapie, vorzugsweise eine kognitive Verhaltenstherapie, bestenfalls in Kombination mit einer medikamentösen Begleittherapie mit dem Wirkstoff Fluoxetin anzuraten. Bei Kindern sollte zunächst eine reine psychotherapeutische Behandlung erfolgen. Im Einzelfall ist eine Hinzunahme von Fluoxetin gut abzuwägen, zumal die Evidenzlage hier sehr beschränkt ist. (4) Die nähere Betrachtung der Ergebnisse aus den einzelnen Forschungsarbeiten konnte ferner auch zeigen, dass zwischen den verschiedenen therapeutischen Ansätzen nur geringe Unterschiede hinsichtlich ihrer Effizienz vorliegen. Dies ist insofern positiv, als dass es in besonderen Fällen eine individuell abgestimmte Behandlung zulässt, beispielsweise abhängig von finanziellen, sozialen und zeitlichen Gegebenheiten als auch persönlichen Bedürfnissen der jungen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen.