Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Schuebel, I.
Kindliche Leistenchirurgie – postoperative analgetische Efficacy – eine retrospektive Analyse.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Avian Alexander
Messerer Brigitte
Sandner-Kiesling Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Kinder und Jugendliche, welche an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz einen operativen Verschluss der Leistenhernie erhalten, werden nach einem speziell dafür entwickelten standardisierten Schmerzkonzept versorgt, welches unter anderem den intraoperativen Einsatz einer Regionalanästhesie in allen Altersgruppen vorsieht. Ziel dieser Arbeit ist es zu überprüfen, ob die festgelegten Maßnahmen für Leistenbruchoperationen ausreichend sind, um postoperative eine angemessene Schmerzreduktion zu erreichen. Methoden Eingeschlossen in die Studie wurden 951 PatientInnen, bei denen im Zeitraum vom 04.01.2013 bis zum 29.12.2017 ein operativer Verschluss des Leistenbruches durchgeführt wurde. Für die Studie relevanten Patientenparameter wurden aus verschiedenen Dokumentationseinheiten der KAGes-Applikation „Medocs“ entnommen, zusammengeführt und statistisch ausgewertet. Die Prävalenz von klinisch relevanten Schmerzwerten ( ≥ 4 / 10), der Effekt einer intraoperativen Regionalanästhesie auf den postoperativen Schmerz und die Prävalenz von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV) wurden mit verschiedenen statistischen Methoden analysiert. Ergebnisse Insgesamt litten 15,8% der PatientInnen an Schmerzen ≥ 4 / 10 innerhalb des Beobachtungszeitraumes (Operationstag bis 3. postoperativer Tag). Die Anzahl an PatientInnen mit klinisch relevanten Schmerzen war am Tag der Operation am höchsten (Operationstag: 15,8%, 1. postoperative Tag: 6,6%, 2. postoperative Tag 3,9%, 3. postoperative Tag: 4,9%). Durch den Einsatz einer intraoperativen Regionalanästhesie konnten postoperativ Schmerzen reduziert werden. (Effektstärke r der Tage im zeitlichen Verlauf: Operationstag: r=0,07, 1. postoperative Tag: r=0,31, 2. postoperative Tag: r=0,30, 3. postoperative Tag: r=0,40) Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei der Häufigkeit von behandlungsbedürftigen Schmerzen in Relation zu einer erhaltenen / nicht erhaltenen intraoperativen Regionalanästhesie gefunden werden. (Signifikanzwert p der Tage im zeitlichen Verlauf: Operationstag: p=0,571, 1. postoperative Tag: p=0,583, 2. postoperative Tag: p=0,602, 3. postoperative Tag: p=0,443) Die PONV-Prävalenz mit und ohne intraoperativ erhaltener Regionalanästhesie lag bei 11,5%. Schlussfolgerung: Das festgelegte standardisierte schmerztherapeutische Vorgehen bei Leistenbruchoperationen an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz ist gut und der zu erwartenden Schmerzen angemessen. Der Einsatz einer intraoperativen Regionalanästhesie ist als Teil einer multimodalen Analgesie effizient, um postoperativ eine suffiziente Schmerzreduktion zu erzielen.

© Med Uni Graz Impressum