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Bauer, C.
Klinische Evaluierung dreier Kniegelenkstotalendoprothesen im Hinblick auf das funktionelle und radiologische Outcome.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schwarz Angelika
Zacherl Maximilian
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Implantation einer Knietotalendoprothese gilt weltweit als etabliertes Verfahren in der Behandlung von Gonarthrosen. Der stetige Altersanstieg der Bevölkerung bedingt zusätzlich, dass derartige Operationen vermehrt notwendig werden. In dieser Arbeit haben wir uns mit dem radiologischen und klinischen Outcome anhand dreier Totalendoprothesendesigns (DePuy Attune, DePuy Sigma, Zimmer NexGen) innerhalb eines Zentrums beschäftigt und deren Ergebnisse miteinander verglichen. Es galt die Hypothese zu bestätigen, wonach das entwicklungstechnisch jüngste System, die DePuy Attune-TEP, signifikant bessere Ergebnisse - sowohl klinisch als auch radiologisch - aufzeigt. Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, anhand des Vergleichs verschiedener Designs monozentrisch zu ermitteln, inwieweit das exakte radiologische Alignement das klinische Outcome für Patientinnen und Patienten beeinflusst. Des Weiteren lag unser Augenmerk auf der Langzeitbeobachtung der Ganzbeinachse (GBA), um etwaige Veränderung oder statistische Korrelationen feststellen zu können. Methoden Es handelt sich hierbei um eine retrospektive, klinisch-radiologische Nachuntersuchung von 223 Knietotalendoprothesen im AUVA - UKH Steiermark | Standort Graz, welche zwischen 2008 und 2018 implantiert wurden. Neben der Vermessung der prä- und postoperativen Ganzbeinachse aller Patientinnen und Patienten wurden 45 im Single-Surgeon Prinzip und Implantat gematcht und klinisch evaluiert. Hierbei wurde der WOMAC Index, der Knie Society Score (KSS) sowie ein Ganzbeinröntgen angefertigt, eine ideale radiologische Ausrichtung von 0° Achsabweichung wurde definiert. Eine statistische Interpretation der Ganzbeinachse im Langzeit follow-up wurde ermittelt. Ergebnisse In der radiologischen Untersuchung konnte keine Signifikanz zugunsten eines TEP-Modells festgestellt werden. Während hierbei die DePuy Sigma-TEP die besten Werte aufzeigte (0,12° Valgus), zeigten sich alle drei Totalendoprothesendesigns im Langzeit – follow up der GBA annähernd gleichwertig, wenngleich das Zimmer NexGen Modell im Schnitt 2,1° Achsenabweichung vom postoperativen Ausgangszustand aufwies. In der klinischen Nachkontrolle wies die Zimmer NexGen-TEP sowohl im Zuge des KSS (86,14 Prozentpunkte) als auch beim WOMAC Index (3,07) vergleichend mit den beiden anderen Totalendoprothesentypen signifikant überlegene Resultate auf. Diskussion Rein radiologisch zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Designs. Im Langzeit – follow up der GBA lieferte die Zimmer NexGen-TEP die größte Abweichung vom direkt postoperativ gemessenen Wert. Auch dies erscheint aufgrund diverser Prozesse im Langzeitverlauf nachvollziehbar. Die Philosophie, Totalendoprothesen strikt achsengerecht und entgegen eines vermehrten Bewegungsumfanges einzubauen, konnte im Rahmen dieser Studienuntersuchung in Frage gestellt werden und könnte für das Konzept der kinematischen Ausrichtung sprechen. Hierbei erzielte die Zimmer NexGen-TEP zwar das schlechteste radiologische Ergebnis unter der größten Streubreite, jedoch zeigten sich die signifikantesten Verbesserungen hinsichtlich des klinischen Ergebnisses. Alle Implantate erzielten zusammenfassend im Mittel sehr gute bis gute klinische und radiologische Ergebnisse, wenngleich stetig das optimale Handling des jeweiligen Implantates hinsichtlich idealer Ergebnisse im Vordergrund stehen sollte.

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