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Gewählte Publikation:

Lodron, J.
Stürze im Zusammenhang mit Schmerz: Prävalenz und Maßnahmen im Setting Krankenhaus- Eine Sekundärdatenanalyse.
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hödl Manuela
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Stürze sind weltweit die zweithäufigste Todesursache bei unbeabsichtigten Verletzungen oder Unfällen. Jährlich sterben weltweit ungefähr 646 000 Menschen an den Folgen der Stürzen. Zusätzlich sind rund 60 % der PatientInnen in österreichischen Krankhäusern von Schmerzen betroffen. Schmerzen und Maßnahmen gegen Schmerzen können, durch aus Schmerzen folgender eingeschränkter Mobilität und Sensibilität, Stürze beeinflussen. Daher war es Ziel dieser Masterarbeit die Sturzprävalenz, die Schmerzprävalenz, Maßnahmen gegen Sturz und Schmerz und den Zusammenhang von Sturz und Schmerz in österreichischen Krankenhäusern zu analysieren. Methode: Als Methode wurde eine Sekundärdatenanalyse angewandt. Es wurden Daten einer multizentrischen österreichischen Querschnittsanalyse herangezogen. Die Daten wurden durch einen, von einem internationalen Forschungsteam entwickelten Fragebogen, bei PatientInnen, die sich zum Zeitpunkt der Erhebung in österreichischen Krankenhäusern befanden, erhoben. Ergebnisse: Von den 8761 teilnehmenden PatientInnen sind 22,6 % in den letzten 12 Monaten und 4,1 % in den letzten 30 Tagen vor der Erhebung gestürzt. Die häufigsten Maßnahmen zur Sturzprävention waren Evaluierung des Schuhwerks, sicherheitstechnische Anpassung der Umgebung und Evaluierung der Hilfsmittel. 5236 TeilnehmerInnen hatten innerhalb der letzten 7 Tage vor der Erhebung Schmerzen. Bei ihnen wurden am häufigsten medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzreduktion eingesetzt (83,1 % von 5236). An erster Stelle der medikamentösen Maßnahmen standen NSAR (Nichsteroidale Antirheumatika). Unter den nichtmedikamentösen Maßnahmen (59,8 % von 5236) wurde Physiotherapie am häufigsten zur Schmerzreduktion eingesetzt. PatientInnen mit Schmerzen stürzten in den letzten 12 Monaten vor der Erhebung statistisch signifikant häufiger als PatientInnen ohne Schmerzen. Auch der Einsatz der Schmerztherapie zeigte bei 15 von 25 evaluierten Maßnahmen einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten von Stürzen in den letzten 12 Monaten. Schlussfolgerung: Da der Zusammenhang zwischen Schmerz bzw. Maßnahmen gegen Schmerzen und Sturz dargestellt werden konnte, ist es wichtig, in der Pflegepraxis auf diese Thematik aufmerksam zu machen, da gerade in Krankenhäusern die Schmerzprävalenz sehr hoch ist. Eine regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen gegen Schmerz sollte angestrebt werden.

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