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Selected Publication:

Suess, A.
Rheumatoide Arthritis und Dentalimplantate.
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Acham Stephan
Bosch Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Es besteht derzeit wenig wissenschaftliche Evidenz zum Thema Dentalimplantate bei Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die verfügbare Literatur stützt sich auf Einzelfallberichte und Studien mit geringer Fallzahl. Hierbei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die mit erhöhter Entzündungsbereitschaft, verminderter Vaskularisation, Weichgewebsreduktion und vermehrtem Knochenabbau einher geht. Sie ist mit vermehrtem periimplantären Knochenabbau, erhöhter Entzündungsbereitschaft der Weichgewebe und bei bestimmten Konstellationen mit einer erhöhten Implantatverlustquote assoziiert. Ziel dieser Diplomarbeit war das Erkennen, Definieren und Abwägen von Risikosituationen und die daraus folgende Ableitung von Kontraindikationen für Zahnimplantate bei Patientinnen und Patienten, die an rheumatoider Arthritis erkrankt sind. Material und Methoden In Kooperation mit der Klinischen Abteilung für Rheumatologie und Immunologie der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz wurde an der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit die Pilotstudie „Rheumatoide Arthritis und Dentalimplantate - eine Pilotstudie zur Erhebung der Prävalenz periimplantärer Knochen - und Weichgewebsveränderungen“ durchgeführt. Erhoben wurde der Zahngesundheitsstatus von Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis mit besonderem Augenmerk auf die periimplantären Strukturen . Die Daten der im Rahmen der Pilotstudie rekrutierten Patientinnen und Patienten wurden erfasst und ausgewertet. Nach einer umfassenden Literaturrecherche (PubMed, Google Scholar) und Evaluation der Literatur wurden folgende Parameter untersucht: Alter, Geschlecht, Raucheranamnese, Art und Ausprägungsgrad der Grunderkrankung. Radiologisch: Knochenniveau, Defektmorphologie (Schwarz), Implantatposition. Klinische Untersuchung: Parodontalstatus mit Sondierungstiefen, Bleeding on Probing (BOP), Plaque Index (PI). Laborchemische Parameter: CRP, BSG, RF, ACCP, DAS 28-CRP, cDAI, sDAI. Weiters wurde die aktuelle Medikation der Patientinnen und Patienten evaluiert. Ergebnisse Die Literaturrecherche ergab 4 Arbeiten über Dentalimplantate bei gleichzeitig vorliegender rheumatoider Arthritis. Es konnte ein vermehrter marginaler Knochenverlust konstatiert werden, jedoch keine erhöhte Verlustquote über die Beobachtungszeit hinweg. Insgesamt wurden 123 Patientinnen und Patienten befragt, 3 (2,4%) erfüllten die Einschlusskriterien und es befanden sich insgesamt 7 Implantate in situ. In unserem Kollektiv waren alle 3 Personen weiblich. Die durchschnittliche Blutung auf Sondierung (BOP) betrug 51%, der durchschnittliche Plaque Index (PI) 39%. 3 von 7 Implantaten waren BOP positiv. Die radiologische Vermessung ergab keinen signifikanten periimplantären Knochenverlust.

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