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Gewählte Publikation:

Wutzl, M.
Der Einfluss von intermittierendem Fasten (Alternate Day Fasting) auf die körperliche Aktivität.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sourij Harald
Tripolt Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Intermittierendes Fasten (IF) existiert in vielen verschiedenen Varianten wie z.B. „time restricted feeding“ (TRF), „periodisches Fasten“ (PF), „alternate day modified fasting“ (ADMF) oder das in der Grazer „InterFast“-Studie verwendete Modell des „alternate day fasting“ (ADF). Obwohl ein Großteil der erworbenen Erkenntnisse bezüglich IF nach wie vor aus Tierversuchen stammt, sind zahlreiche positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus durch klinische Studien bestätigt. IF kann das Körpergewicht, den Blutdruck, den Ruhepuls, Triglyzeride und den oxidativen Stress nachweislich senken, außerdem zeigten sich positive Auswirkungen auf entzündliche Prozesse, gewisse neurodegenerative Erkrankungen und das Gehirn, gewisse Krebsarten, den Hormonhaushalt, den zirkadianen Rhythmus, das gastrointestinale Mikrobiom und letztlich auch die Lebenserwartung. Auch körperliche Aktivität bzw. körperliche Leistung könnten durch die richtige Anwendung von IF optimiert werden. Material und Methoden: Die „InterFast“-Studie untersuchte sowohl die Auswirkungen von Langzeit-ADF (mehr als 6 Monate, im Rahmen einer Kohortenstudie) als auch von Kurzzeit-ADF (4 Wochen, durch eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT)). An dieser Studie nahmen 90 Probanden/Probandinnen teil und neben zahlreichen Laborparameter wurde auch die körperliche Aktivität mittels eines Akzelerometers und anhand eines Fragebogens, dem „International Physical Activity Questionnaire“ (IPAQ) erhoben. Ergebnisse: In der Kohortenstudie zeigte die Auswertung des IPAQ eine deutlich höhere körperliche Aktivität in der Langzeit-Fastengruppe (7410±10386 MET-min/Woche vs. 4036±2247 MET-min/Woche in der Kontrollkohorte, p=0,18), während mittels Akzelerometer (5010±1530 vs. 5398±1493 kcal/Woche, p=0,32) die Kontrollgruppe eine geringgradig höhere körperliche Aktivität aufweist (statistisch nicht signifikant). Im Rahmen der RCT wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Kurzzeit-Fastengruppe und Kontrollgruppe aufgezeichnet, weder mittels IPAQ (4567±3444 MET-min/Woche vs. 4563±3168 MET-min/Woche, p=0,763) noch mittels Akzelerometer (5132±1732 vs. 5108±1753 kcal/Woche, p=0,666). Diskussion: Die vorliegenden Ergebnisse der RCT legen dar, dass Kurzzeitfasten keine Auswirkungen auf die körperliche Aktivität hat. Im Rahmen der Kohortenstudie konnten auch keine einheitlichen Auswirkungen auf die körperliche Aktivität festgestellt werden. Allerdings war die InterFast-Studie auch nicht primär darauf ausgerichtet, körperliche Aktivität zu messen, daher bedarf es weiterer Studien, welche gezielt den Fokus auf die Messung der körperlichen Aktivität legen, um eine allgemeingültige Aussage treffen zu können.

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