Gewählte Publikation:
Grossauer, M.
Der gezielte Einsatz von Mikronährstoffen in der Parodontaltherapie.
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 45
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Arefnia Behrouz
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Haas Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Parodontitis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates(1). Diese Erkrankung manifestiert sich gehäuft im Erwachsenen und Seniorenalter und betrifft bereits deutlich mehr als die Hälfte der letztgenannten Personengruppe(2). Die Patienten leiden oft unter frühzeitigem Zahnverlust und reduzierter Lebensqualität(3). Herkömmliche Therapiekonzepte stützen sich auf die Entfernung des ursächlichen Biofilms und die Reduktion der bakteriellen Last(4).
Zielsetzung
Diese Arbeit behandelt die Aspekte der Mikronährstoffe bei der Pathogenese und im Verlauf der Parodontitis. Das Ziel dieser Literaturrecherche war es die Interaktion von Mikronährstoffen mit Parodontal Erkrankungen zu erklären und festzustellen ob bereits Studien zur erfolgreichen Substitution von Mikronährstoffen existieren, welche es erlauben könnten diese Therapieform in den konventionellen Behandlungsablauf zu übernehmen.
Material und Methode
Die Daten für diese Literaturrecherche wurden aus einem Screening der Literatur aus der Pubmed Datenbank bezogen. Das Ziel war es Literatur zu finden, welche einen Überblick über Mikronährstoffe und deren biologische Wirkung, im Zusammenhang mit Parodontitis, geben kann und potentielle adjuvante Therapeutika zur herkömmlichen Parodontitis Therapie beschreibt. Von 407 gefundenen Artikeln zum Thema „Periodontitis and nutrients“ wurden durch Ausschluss Kriterien 10 Artikel selektiert, welche Informationen zu verschiedenen Mikronährstoffen enthalten. Die ausgewählten Arbeiten sind literaturbasierte Recherchen und Datenanalysen, welche selbst diverse Datenbanken zu, mit Parodontitis in Verbindung stehenden Mikronährstoffen, durchsucht haben.
Resultate
Trotz einer Fülle an beschriebenen potentiell wirksamen Stoffen, gab es keine einheitlichen Therapieempfehlungen basierend auf signifikanten Studienergebnissen. Dies begründet sich möglicherweise in der Komplexität klinischer Studien mit Nährstoffsubstitution und in dem generellen Fehlen großer klinisch randomisierter Studien, dieser Art(5). Beschrieben werden biologische Wirkmechanismen beschrieben werden die eine Nährstoffintervention sinnvoll erscheinen lassen und es wurden bereits diverse klinische Erfolge dokumentiert.
-Es wurde festgestellt, dass Mikronährstoffe die Genexpression entzündungshemmend regulieren können(6-10).
-Man fand heraus, dass antioxidativ wirksame Mikronährstoffe das Oxidative Gleichgewicht positiv beeinflussen können(5, 10-13).
-Es wurden Mikronährstoffe gefunden die für den veränderten Metabolismus während der Entzündung vermehrt bereitgestellt werden könnten(5, 6, 13, 14).
-Es gibt Mikronährstoffe, welche die orale Bakterienflora beeinflussen können(9).
Konklusion
Es hat sich bestätigt, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung die Parodontitis Therapie unterstützen kann.
Sollten zukünftige Studien zweifelsfreie Anwendungsempfehlungen und ein Anwenderprotokoll für Mikronährstoffe ergeben, wäre dies eine einfache und kostengünstige Therapieunterstützung für viele Patienten. Von besonderer Bedeutung zeigen sich Studien zu Omega-3-ungesättigten Fettsäuren und zu Antioxidativ wirkenden Multinährstoffpräparaten.
Bis auf weiteres bestehen Empfehlungen nur in Form von Ernährungs- und -Diäthinweisen. Diese beziehen sich auf eine vermehrte Aufnahme von Obst, Gemüsen und Ballaststoffen, gleichzeitig mit einer Reduktion in der Aufnahme von industriell gefertigten Lebensmitteln die reich an raffinierten Kohlenhydraten und gesättigten Fettsäuren sind.